Education | Coaching

Programmtraining

In den folgenden Programmen biete ich Unterricht/Training bzw. Coaching an:

  1. Adobe Illustrator
  2. Adobe InDesign
  3. Adobe Photoshop
  4. Adobe Acrobat Pro
  5. Adobe XD
  6. Affinity Designer
  7. Affinity Photo
  8. Affinity Publisher
  9. MacOS
  10. Diverse Apple Programme
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Theorietraining

Weiters biete ich Unterricht/Training bzw Coaching zu den folgenden Themen:

  1. Reproduktions- & Drucktechnik
  2. Print Producing
  3. Farbpsychologie
  4. Wahrnehmungspsychologie
  5. Typografie & Gestaltung
  6. Reinzeichnung
  7. Infografik
  8. Goldener Schnitt
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Projektbegleitung

Falls Sie Hilfe benötigen bei einem konkreten Projekt, egal wie groß bzw. klein es ist, biete ich ebenfalls Projektbegleitung an.

Dies kann bereits ab der Planungs-phase stattfinden oder auch erst ab Mitte oder gegen Ende des Projekts.

Gerne erstelle ich ein Angebot über einzelne Stunden sowie natürlich auch eine Projektpauschale.

Einfach anfragen, wir finden eine Lösung!

Glossar

Und hier noch ein Glossar zu den wichtigsten (über 500) Begriffen aus Typografie und Druck. Da für einige Begriffe spezielle Sonderzeichen benötigt werden, kann es vorkommen dass diese nicht auf allen Rechnern dargestellt werden können. Leider.

Da weder die Druckbranche noch die Typografie bzw. der Gestaltungsbereich stillstehende Bereiche sind, wird das Glossar laufend um diese neuen Begriffe erweitert. Falls es jedoch zu einem Falscheintrag gekommen sein sollte, oder jemand einen Eintrag ergänzen möchte, so bitte ich um direkte Kontaktaufnahme! Danke sehr.

Abbreviatur

Abkürzung, wie z.B.

Abfallend

Bilder und Linien, die den Papierrand einer Drucksache berühren, nennt man angeschnitten oder abfallend

Absatz

Über die Satzgröße hinausgreifende, inhaltlich relativ abgeschlossene Einheit innerhalb eines Textes. Bestimmt durch das Absatzzeichen ¶

Abschnitt

Im Gegensatz zum Absatz größere in sich abgeschlossene, inhaltlich neue Einheit eines Textes (z.B. ein Kapitel oder Unterkapitel); beim Fehlen von Zwischenüberschriften kann der Abschnitt typografisch z.B. durch Leerzeile, Initiale, Kapitälchen oder hängenden Einzug gekennzeichnet werden.

Abstand

Leerraum ober- bzw. unterhalb eines Absatzes.

Acrobat Distiller

Adobe Acrobat Distiller gilt als Referenzprogramm zur Erzeugung von PDF-Dateien – hierbei werden aus PostScript-Dateien PDF-Dokumente erzeugt. Acrobat Distiller ist für Windows und Mac verfügbar.

Additive Farbmischung

Lichtfarbenmischung aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB .z.B. Farbdarstellung beim Monitor). Bei dieser Farbmischung wird von der völligen Lichtlosigkeit = Schwarz ausgegangen. Die Mischung aller drei Farben ergibt Weiß!

Adobe Acrobat

Die Adobe Acrobat-Produktfamilie beinhaltet Programme, die zum Erstellen, Verwalten, Kommentieren und Verteilen von PDF-Dateien verwendet werden können. Das komplette Programmpaket von Adobe Systems ist kostenpflichtig, kann aber als 30 Tage Testversion mit vollem Funktionsumfang kostenlos von www.adobe.com heruntergeladen und getestet werden. Adobe hat die Namen seiner Programme immer wieder leicht verändert! Programme zum Betrachten, Erstellen, Bearbeiten, Kommentieren, Aufbereiten und Signieren von PDF-Dokumenten heißen in der Regel Acrobat, Acrobat Standard, Acrobat Professional. Programme die nur zum Erstellen von PDF-Dokumenten dienen, nicht aber zum Anzeigen oder Bearbeiten, sind PDFMaker, PDFWriter und Distiller. Die Programme zum Betrachten von PDF-Dokumenten egal ob online oder offline heißen „Acrobat Reader“ (später „Adobe Reader“) und werden kostenfrei zur Verfügung gestellt!

akademische Kommunikation

Kommunikationsbereich, der zu den bevorzugten Einsatzgebieten von DTP gehört; ursprünglich von schreibmaschinengeschriebenen und im Kleinoffset vervielfältigten Druckerzeugnissen geprägt, finden sich viele Züge der Schreibmaschine auch im DTP und werden als „neue Norm“ in den typografischen Satz übernommen, so daß nicht selten im Widerspruch zum professionellen Satz stehende Zeichenverwendung und Satzgestaltung, d.h. Vestöße gegen die Ortho-typografievorkommen.

Akkolade

Geschweifte Klammer, Nasenklammer { }; in älterer Typografie auch als horizontale Linie bei der Gestaltung von Tabellen; Parenthese.

Akzente

Zusätzliche grafisch distinktive Elemente der Buchstaben, die Betonungs- oder Aussprachehinweise geben. Man unterscheidet Akut (Áá, Éé, Íí, Óó, Úú, Ýý), Gravis (Àà, Èè, Ìì, Òò, Ùù), Zirkumflex (Ââ, Êê, Îî, Ôô, Ûû), Cedille (Çç), Trema (Ëë, Ïï, ÿ), Tilde (Ññ, Õõ) und Hacek (Šš). Morphologisch können also die deutschen Umlaute als Kombination von A/a, O/o, U/u und dem Trema gesehen werden. Im DTP als Sonderzeichen oder diakritische Zeichen bezeichnet.

Akzidenzen

Alle Drucksachen, die nicht zum Werk, Zeitungs- und Zeitschriftendruck zählen

Akzidenzdruck/-satz

Gelegenheitsdrucksachen aus dem Geschäfts- und Privatbereich (Visitenkarten, Briefbogen, Prospekte, Formulare etc.). Gegensatz Werkdruck, Zeitungsdruck

Akzidenzschriften

In der Bleisatzära alle Schriften für Akzidenzdrucksachen. Diese wurden von Zeitungsschriften streng getrennt gehalten, da letztere durch das häufige Stereotypieren stark strapaziert und schnell abgenutzt wurden. In der Druckerei konnte also einige Schriftgrade derselben Schrift sowohl als Akzidenz- wie auch als Zeitungsschrift vorhanden sein. Die Unterscheidung bezog sich also lediglich auf den physischen Zustand der Lettern. Gegensatz Zeitungsschriften.

Aldus Manutius

Eigentlich Aldo Manutio (1445–1515), venezianischer Buchdrucker der Renaissance; verwendete als erster eine kursive Druckschrift. Nach ihm ist die DTP-Software Aldus PageMaker benannt.

Aldus PageMaker

DPT-Software der Firma Adobe, zumindest in älteren Versionen besonders für Akzidenzdrucksachen und Anzeigen, weniger als Umbruchprogramm geeignet.

Alinea (a linea = von der Zeile)

Neue Zeile; erste Zeile eines neuen Absatzes, optisch meist durch einen Einzug gekennzeichnet. Kommt eine solche Zeile beim Umbruch ans Ende einer Kolumne zu stehen, spricht man von einem „Schusterjungen“.

Allograph

Parallel zu Allophon gebildeter Terminus zur Bezeichnung von freien Varianten eines Graphs. Diese entstehen durch unterschiedliche periphere grafische Merkmale. Es lassen sich mehrere Arten von Allographen unterscheiden:
Graphische Varianten, die sich im Verlauf der Schriftgeschichte eingebürgert haben, z.B. der Wechsel von i/j und u/v.
Konkret realisierte Varianten eines Graphems, die in orthographisch geregelter Beziehung stehen, z.B. im Deutschen die verschiedenen Schriftzeichen und Zeichenkombinationen für die s-Laute (s, ss, ß) sowie für die unterschiedlichen Längenbezeichnungen (z.B. in Meer, mehr, reden). Die Dichotomie handschriftliche vs. druckschriftliche (also typografische) Präsentation eines Buchstabens. Die durch charakterische periphere graphische Merkmale gekennzeichneten Schriftarten stellen ebenfalls Allographe eines Schriftzeichens dar. Schließlich noch die durch unterschiedliche Breite und Stärke gekennzeichneten Varianten einer Schriftart (Schriftschnitte).

Alphabetbreite

Gibt den horizontalen Raumbedarf einer Schrift gegenüber anderen Schriften an; nicht zu verwechseln mit der flexiblen Laufweite. Die Alphabetbreite wird festgestellt, indem man die 26 Kleinbuchstaben der lateinischen Schrift von a bis z aneinander reiht und die verschiedenen Schriften bei konstantem Schriftgrad miteinander vergleicht. Allerdings kann die Größenwirkung der einzelnen Schriften aufgrund des Verhältnisses von Ober-, Mittel- und Unterlänge sehr variieren.

anaxialer Satz

Asymmetrische Anordnung der Textelemente. Asymmetrische Typografie

Anführungszeichen

Typographische Zeichen aus der Gruppe der Interpunktionen in Form von Gänsefüßchen „“ und Guillemets « » zur optischen Markierung von direkter Rede und Zitaten sowie zur Hervorhebung von Wortteilen, Worten oder Satzteilen. Manche deutsche Typografen ziehen die Guillemets den Gänsefüßchen vor – zumindest für Textelemente in Schaugrößen – da letztere optisch Löcher in die Zeile reißen. In verschiedenen Sprachen und Sprachkulturen haben sich unterschiedliche Konventionen der Verwendung gebildet: z.B. de „“ sowie » «, en “ ”, fr « », fi ” ”. Die seit Einführung der DTP-Software sich immer mehr verbreitende englische Markierungsweise gilt als nicht professionell. Das aus dem Zeichensatz der Schreibmaschine stammende und in die Textverarbeitung übernommene – nun von manchen wissenschaftlichen Verlagen so genannte „Internationale Anführungszeichen“ in Form von senkrechtstehenden Doppelstrichen („Zollzeichen“ – ANSI 034) ist typografisch gesehen ein Paradox, da es nicht über die charakteristischen peripheren grafischen Merkmale der betreffenden typografischen Schrift verfügt. Seine Verwendung im Schriftsatz wird von professionellen Typografen scharf abgelehnt.

Angeschnittene Abbildungen

Sollen Abbildungen (z.B. Fotos oder farbige Flächen) bei der fertigen Drucksache bis an den Papierrand gehen, muss dies bereits im Layout entsprechend berücksichtigt werden. Diese Abbildungen müssen über das eingerichtete Seitenformat hinausragen, damit beim Beschneiden der Drucke auf das gewünschte Endformat keine unerwünschten weissen Blitzkanten entstehen. Den Motivbereich ausserhalb der eingerichteten Dokumentseite bei der Layouterstellung für einen „Randlosen Druck“ nennt man auch Beschnittzugabe! Die erforderlich Beschnittzugabe für Drucksachen beträgt allgemein 3 mm, bei Umschlägen für Hardcoverbüchern 10 mm.

Anlage

Stand der Vorder- und Seitenmarken an den Druck und Falzmaschinen

Anmutung

Auf peripheren grafischen Merkmalen beruhende assoziative Wirkung (individuelle Ausstrahlung) einer Schrift auf den Leser, z.B. steif, schwungvoll, romantisch, technisch, auch Kongenialität oder assoziative Wirkung genannt.

ANSI-Code

Zeichensatz für Windows, stimmt für die Nummern 32 bis 127 mit dem ASCII-Code überein (ANSI = Abkürzung für American National Standards Institute).

Antiqua

Im weiteren Sinn synonym für runde Schriften im Gegensatz zu gebrochenen Schriften (vgl. Antiqua vs. Fraktur); Sammelbegriff für die meisten der heute in Gebrauch befindlichen Schriften des lateinischen Alphabets, eingeführt von den Gelehrten und Druckern der Renaissance als Kombination aus Versalien/Großbuchstaben der römischen Capitalis monumentalis, einer Majuskelschrift, und Kleinbuchstaben der irrtümlich für antik gehaltenen karolingischen Minuskel. Die peripheren grafischen Merkmale vieler Antiquaschriften wurdenauch auf Schriften des kyrillischen und des griechischen Alphabets übertragen, so daß heute eine Schriftfamilie wie z.B. die Times oder die Garamond ihr Pendant in nichtlateinischen Schriftsystemen hat, was besonders für die Gestaltung und Herstellung multilingualer Drucksachen von Vorteil ist. Im engeren Sinn (vor allem umgangssprachlich, aber auch von Typografen wie Jan Tschichold) verwendet für serifennormale Schriften im Gegensatz zur Grotesk. Im engsten Sinne steht Antiqua für die klassizistischen Schrift im Gegensatz zur älteren Antiqua oder Mediäval

Antiqua im Fraktursatz

In den Richtlinien für den Schriftsatz erfolgen Anweisungen, daß bestimmte Textelemente (Fremdwörter romanischen Ursprungs) bei Verwendung von Frakturschriften in Antiquaschrift in den Text einzufügen sind.

Antiquasatz

Mengensatz, bei dem nur Antiquaschriften verwendet werden; Gegensatz Fraktursatz.

Antiqua-Varianten

Schriftklasse VII; hier findet man alle Antiquaschriften, die sich aufgrund ihrer Strichführung (Duktus) und ihrer ausgeprägten peripheren grafischen Merkmale bei den Klassen I-VI nicht einordnen lassen; meist handelt es sich um Plakat-, Headline-, Displayschriften mit monumentalem oder dekorativen Charakter. Die Grenzen zu den Klassen VII und IX sind fließend.

Apostroph

Auf Höhe der Oberlänge stehendes, kommaförmiges Zeichen. Dient im Deutschen als Auslassungszeichen für einen oder mehrere Buchstaben und zur Markierung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z, x enden und kein Artikelwort bei sich haben. Innerhalb eines Wortes ohne Zwischenraum. Am Wortende folgt etwas weniger Zwischenraum zum nächsten Wort als normal.

ASCII-Code

American Standard Code for Information Interchange; 7-bit Codierung für 128 Zeichen, enthält nicht die europäischen Sonderzeichen; diese sind durch den 8-bit-ASCII-Code eingeschlossen, allerdings länder- und herstellerspezifisch, was bei Konvertierung berücksichtigt werden muß.

assoziative Wirkung

von Schrift Anmutung, Kongenialität.

Ästhetikprogramm

Programm oder DTP-Modul, das den Text (Satz) ästhetisch aufbereitet: Unterschneidung kritischer Buchstabenverbindungen (Kerning); optischer Randausgleich bei Bindestrich, Komma, Punkt und Anführungszeichen sowie bei Initialbuchstaben; Abrücken bestimmter Interpunktionen ( ; : ! ? ) vom vorhergehenden Buchstaben. In den gängigen DTP-Programmen ist meist nur das Kerning enthalten.

asymmetrische Typografie

Typografisches Gestaltungsprinzip, bei dem einzelne Textelemente bzw. Textblöcke um den Balancepunkt so in Gruppen angeordnet werden, daß „Zwei-“ oder „Dreiklänge“ entstehen; anaxialer Satz.

Auflage

Anzahl der Exemplare einer Drucksache. Generell gilt – je höher der Auflage, desto günstiger wird ein Exemplar.

Auflösung

Anzahl der Bildpunkte/Pixel auf einer Fläche. Die Auflösung wird in ppi (pixel per inch).

Ausbringen/Austreiben

Die Wortabstände einer Zeile so stark erweitern, daß eine weitere Zeile entsteht; Arbeitstechnik des Setzers in der Bleisatzära zur Vermeidung von Hurenkindern und Schusterjungen; vgl. Ausschließen.

Ausgang, Ausgangszeile

Letzte, mehr oder weniger ausgefüllte Zeile eines Absatzes. Wird in bestimmten Positionen als Umbruchfehler (Hurenkind) gewertet. Gegensatz Alinea. Der Ausgang sollte in jedem Fall den Einzug der folgenden Zeile decken.

Ausgleichen

Die optische Angleichung der Buchstabenzwischenräume vor allem beim Versalsatz (für Qualitätssatz aber auch bei Kleinbuchstaben in größeren Schriftgraden), die durch unterschiedliche Buchstabenbreiten und das Zusammentreffen von Buchstaben mit und ohne Fleisch (kritische Buchstabenverbindungen) notwendig ist. A. geschah im Bleisatz vor allem nur durch Spationieren, in seltenen Fällen auch durch Unterschneiden (Kerning). Im DTP gibt es automatisch nur die Verkleinerung durch Kerning, was bei Versalsatz dazu führt, daß die Laufweite zu eng gesetzt ist.

Auslassung

Beim Setzen ausgelassenes Wort oder Zeile (Leiche).

Ausrichtung

DTP-Terminus für Satzart; bezieht sich auf das Verhältnis der Zeilen zueinander und ihre Wirkung als Textblock. Sind alle Zeilen gleich lang und beginnen sie alle links an der gleichen Linie, spricht man vom Blocksatz; bei ungleich langen Zeilen entstehen die Flattersatzformen: linksbündig, rechtsbündig,zentriert/mitte, asymmetrisch/frei.

Ausschießen

Bei gleichzeitigem Druck mehrerer Seiten die Anordnung in der Druckform zum Druckbogen (Schöndruck u. Widerdruck), damit danach durch Falzen des Bogens die richtige Reihenfolge entsteht.

Ausschließen

Im Bleisatz Arbeitsvorgang zum Erzielen gleichlanger Zeilen (Blocksatz) durch gleichmäßige Vergrößerung bzw. Verringerung der Wortzwischenräume, wobei der Buchstabencharakter (freier Raum, Punzen) berücksichtigt wurde; Ausgleichen, Austreiben. Eine moderne Spielart im Computer ist z.T. das automatische Letterspacing, das man auch „Zeilensperren“ nennen könnte.

Ausschluß

Im Bleisatz schriftbildloses Material (Blindmaterial), im Normalfall in derHöhe von 54 Punkt, zum Füllen der Zeilen (Ausschließen), für Wortzwischenräume und zum Spationieren. Ausschluß gab es als feine Spatien, starke Spatien, Viertelgevierte, Drittelgevierte, Halbgevierte und Gevierte bzw. in 1, 1,5, 2, 3 und 4 Punkt sowie Halbgevierte und Gevierte.

Austreiben

Textelemente einer Zeile durch starkes Spationieren der Buchstabenund Wortabstände auf eine gewünschte Breite bringen (vgl. automatisches Letterspacing). Ebenso wird das Vergrößern der Zeilenabstände zwecks Füllung der Seite als Aaustreiben bezeichnet; vgl. Ausschließen.

Auszeichnen

Hervorhebung einzelner Zeichenfolgen im Text unterscheiden:
optisches Auszeichnen zur raschen Erfassung des Hervorgehobenen (z.B. durch fetteren Schriftschnitt). Bei starkem Fettenunterschied als kontrastreiches Auszeichnen bezeichnet.
harmonisches Auszeichnen, bei dem die Grauwirkung (der Grauwert) des Satzspiegels möglichst beibehalten wird (z.B. durch Kursiv und Kapitälchen); besonders in belletristischen Werken genutzt.

Auszeichnungsschrift

Im Bleisatz Bezeichnung für die Schriftschnitte kursiv, halbfett und fett, die zum Auszeichnen verwendet wurden.

Auszug

Über den linken Satzspiegelrand bzw. Spaltenrand hinausragende Zeilenanfang (= negativer Einzug); hängender Einzug.

Autorenkorrektur

Nach Durchführung der Hauskorrektur in der Druckerei dem Kunden zur Überprüfung vorgelegter Abzug mit endgültigem Layout. Wünscht der Kunde Änderungen, die vom ursprünglichen Manuskript abweichen, so wird die Autorenkorrektur. gesondert in Rechnung gestellt.

axiale Satzanordnung

Mittelachse; symmetrische Typografie

Balancelinie

Vom Seitenverhältnis des Papierformats abhängige imaginäre Linie als Gestaltungshilfsmittel, um die herum bei symmetrischer Typografie leichte und schwere Textgruppen ausbalanciert werden.

Balancepunkt

Auf der Balancelinie wandernder Punkt als Hilfsmittel bei der Layoutgestaltung, um den herum bei asymmetrischer Typografie leichte und schwere Textgruppen ins Gleichgewicht gesetzt werden.

Barock-Antiqua

Schriftklasse III; Klasse von Antiquaschriften, zwischen der Renaissance-Antiqua und der Klassizistischen Antiqua. Kennzeichen: klarerer Strichstärkenkontrast senkrechter und waagrechter Linien, fast senkrechte Achsneigungen der Rundungen. Nach ihrem Vorbild schuf Stanley Morison 1932 die Times New Roman für die Zeitung The Times.

Base Line

Schriftlinie

Baskerville

Barock-Antiqua nach Vorlagen des englischen Stempelschneiders John Baskerville, geschaffen zwischen 1757–1773.

Bastardschriften

Schriften, die charakteristische Merkmale zweier Schriftklassen vereinen und daher nicht eindeutig zugeordnet werden können, z.B. Mischungen aus Antiqua und Fraktur; in der Regel keine historisch gewachsenen Schriften, sondern Kreationen von Schriftzeichnern und -designern.

Begriffszeichen

auch Logogramm/Logograph; Zeichen wie &, §, %, $ etc.; dazu gehören prinzipiell auch Grad-, Zoll-, Minuten- und Sekundenzeichen. Zwischen ihnen und der vorausgehenden oder folgenden Ziffer ist ein Abstand einzufügen; außerdem dürfen beide am Zeilenende nicht voneinander getrennt werden.

Bildbearbeitung

Bearbeitung von eingescannten Bildern und Fotos

Bindestrich

auch Divis genannt, kürzester Strich, dessen Funktion es ist, Elemente aneinanderzubinden; Gegensatz Gedankenstrich.

Bitmap-Zeichensatz

Outline-Zeichensatz

Black

Fette oder extrafette Schriftschnitt.

Bleisatz

Seit Gutenberg genutzte Technik der Herstellung von Druckformen durch das Aneinanderreihen von Lettern im Handsatz; seit Ende des 19. Jhdt. wurde für umfangreiche Texte Maschinensatz eingesetzt; abgelöst durch Fotosatz und Mitte/Ende der 80er Jahre durch DTP (Computersatz).

Blindmaterial

Im Bleisatz alle nicht druckenden Füllmaterialien aus Blei.

Blindtext/Blindsatz

Sinnfreier Text, der in der Entwurfsphase anstelle des endgültigen Textes im Layout den Grauwert des Satzspiegels und damit die optische Wirkung der betreffenden Textelemente zeigen sollte. Prinzipiell sollte ein Blindtext aus sprachspezifischen Elementen (Wörtern) zusammengestellt werden, nicht aus Phantasiewörtern, da jede Sprache durch die Frequenz und das Auftreten von Großbuchstaben und unterschiedlichen Akzentzeichen ihr typisches Schriftbild hat.

Blockade

Im Bleisatz eingefügte, mit dem Letterfuß nach oben stehende Buchstaben als „Platzhalter“ für im Manuskript unlesbare oder noch nicht feststehende Textelemente (z.B. Zahlen). Dadurch sollten der Korrektor oder der Autor beim Korrekturlesen auf solche Stellen aufmerksam gemacht werden.

Blocksatz

Eine Satzart, bei der alle Zeilen von gleicher Länge sind und links und rechts eine geschlossene Linie bilden.

Blocksatz zeilenversetzt

Eine (expressive) auffällige Satzform, bei der unter Abweichung vom Prinzip optimaler Lesbarkeit gleichlange Zeilen paarweise gegeneinander versetzt werden, so daß vier optische vertikale Satzränder entstehen.

Blockschrift

Umgangssprachlich für Serifenlose Linear-Antiqua mit relativ kräftiger Strichstärke.

Bodoni, Giambattista

Italienischer Stempelschneider und Buchdrucker 1714–1813; Schöpfer der Bodoni-Antiqua; von ihm auch das Manuale Tipografico, 1818 von seiner Witwe veröffentlicht.

Bodoni-Antiqua

Schriftart der Klasse Klassizistische Antiqua, geschaffen von Giambattista Bodoni. Charakteristika: feine, waagerechte Haarstriche, keine Achsneigung der Rundungen.

Bodytext

Im DTP das Grundtag (Absatzformat) im Default für die große Textmenge, in etwa dem Grundtext der Bleiära in Brotschrift vergleichbar.

Bogen

Das zu bedruckende Papier, rechteckig in einer bestimmten Größe zugeschnitten (kleinste Größe 39 x 55 cm, größte 50 x 70 cm); in Europa in der Regel in einem DIN-Format.

Druckbogen

Im DTP: Bogenförmig gesetztes Textelement.

Bogensignatur

Kleiner Vermerk (in 6-Punkt-Schrift) am unteren Rand des Druckbogens, enthält – außer beim Titelbogen – die Numerierung des Bogens in arabischer Ziffer (Bogenziffer) und evt. in Kurzform Verfasser- und Titelangabe. Normalerweise steht auf der ersten Seite des Schöndrucks die Bogenziffer als Prime, auf der dritten Seite zur Kennzeichnung des Widerdrucks die gleiche Ziffer mit einem Stern als Sekunde.

Bold

Fett. Im DTP wird damit in der Regel der halbfette Schriftschnitt bezeichnet, der professionell Demi Bold oder Semi Bold heißt.

Bold Italic

Fett kursiv. Im DTP wird damit in der Regel der halbfette kursive Schriftschnitt bezeichnet, der professionell Demi Bold Italic oder Semi Bold Italic heißt.

Book

Engl. Zusatz bei Fontnamen; bezeichnet den Standardschnitt von Werkschriften (Antiqua und Grotesk).

Breitenlauf

Im Gegensatz zu Laufweite und Alphabetbreite die für einige Schriftschnitte (extra schmal, schmal/condensed, breit, extra breit etc.) in Relation zum normalen Schnitt (Standard/Regular) abweichende, charakteristische horizontale Ausdehnung der Buchstaben.

Brotschrift

Schriften in Lesegrößen für den Mengensatz, aus denen vor der Erfindung der Setzmaschine Legionen von Handsetzern den Grundtext von Zeitungen und Werken setzten und damit ihr Brot verdienten. Gegensatz Akzidenzschrift, Auszeichnungsschrift.

Buchstabe

Letter, Type.

Buchstabenabstand

Buchstabenzwischenraum

Buchstabenbreite

Dickte

Buchstabenzwischenraum

auch Buchstabenabstand: im Bleisatz Zurichtung, im Foto- und Computersatz Laufweite; eine flexible Größe, die u.a. dem Schriftgrad und dem Schriftcharakter angepaßt werden muß.

Bundsteg

Breite des inneren Papierrandes einer Seite

CAD

Computer Aided Design = Computer-unterstützter Entwurf, computerbasiertes Zeichnen/Konstruieren.

Capitalis

Römische Großbuchstabenschrift in zwei Hauptvarianten, die geschriebene Capitalis quadrata, und die gemeißelte Capitalis monumentalis, deren Formen von den Renaissancegelehrten als Vorbild für die Versalien der Antiqua genommen wurden.

Caps

Kurzform für capitals (Großbuchstaben); Zusatz für Fonts, die nur aus Versalien bestehen.

Character

Zeichen, Buchstabe, Symbol, Schrift.

Charakterziffern

Mediävalziffern.

Chromolux

Beschichtetes, glänzendes etwas stärkeres Papier

Cicero

Typographische Maßeinheit der Bleisatzära, 12 Didot-Punkt und ist heute auf 4,5 mm festgelegt.

CMYK

Cyan, Magenta, Yellow, Black (Key); Grundfarben des 4-Farb-Drucks

Compressed

Bezeichnet einen kräftigen, sehr schmallaufenden Schriftschnitt, z.B. Helvetica Compressed.

Computer Publishing

Sammelbegriff für alle Arten der Druckvorlagenherstellung, bei denen Computer eingesetzt werden (Computersatz), auch Electronic Publishing, vor allem DTP.

Computersatz

Maschineller Blei- sowie Fotosatz, wenn in den Setzvorgang ein Computer eingeschaltet wurde, der mittels Lochband die Satzleistung beschleunigte.

Lichtsatz

Sammelbezeichnung für DTP-Druckvorlagen.

Computer-to-plate (CtP)

Verfahren, bei dem anstelle der Filmbelichtung die im Computer mit DTP gestaltete Druckvorlage im CtP-Belichter auf die Druckplatte übertragen wird.

Condensed

Bezeichnung für den schmalen Schriftschnitt, z.B. Helvetica Condensed.

Corporate Design

Das einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens, das sich sowohl im Auftreten der Mitarbeiter, der Gestaltung der Geschäftsgebäude und -räume als auch in den Print- und elektronischen Medien zeigt. Ein wesentlicher Teil ist die Hausschrift, das Logo sowie das Gesamtlayout.

Corporate Identity

Einheitliches, geschlossenes Erscheinungsbild eines Unternehmens zur Sicherung der Identität nach innen wie nach außen. Visuell durch einheitliches Layout (Schriftwahl, Farben, Logo etc.) realisiert.

Default

Im DTP voreingestellte Werte, Standardwerte. Da sie in der Regel von Programmierern rechnerisch ermittelt und festgelegt wurden, folgen sie nicht optischen Gesetzen, sollten abgeändert werden, um gestalterisch zufriedenzustellen.

deleatur

lat. tilgen, herausnehmen. Dem „d“ der deutschen Kurrentschrift ähnliches Korrekturzeichen, besagt daß etwas weggenommen oder gestrichen werden muß.

Demi Bold

Halbfetter Schriftschnitt, auch Semi Bold; im DTP häufig nur als Bold bezeichnet.

Design

Layoutgestaltung

Detailtypografie

Mikrotypografie

Deutsche Schrift

Veraltete, volkstümliche Bezeichnung für gebrochene Schriften (Fraktur). Von der Fraktur abgeleitete Schreibschriften, vom lateinischen Alphabet stark abweichenden Buchstabenformen (Kurrentschrift).

diakritische Zeichen

Striche, Punkte, Häkchen etc. über oder unter einem Buchstaben, die Aussprachhinweise geben. In einigen europäischen Sprachen fester Teil der Buchstaben.

Dickte

Bei den Bleilettern die individuelle Breite der Letter mit freiem Raum (Fleisch) links (Vorbreite) und rechts (Nachbreite), die für optimale Zurichtung bzw. Laufweite sorgt.

dicktengleiche Schrift

Schreibmaschinenschrift (monospaced): Schrift, bei der alle Buchstaben unabhängig von ihrer Gestalt gleich breit sind.

Didot

Französische Familie von Druckern und Schriftgießern, die unter Napoleon I. ihren Einfluß fast auf ganz Europa ausdehnte. Firmin Didot schuf eine Klassizistische Antiqua, die Didot-Antiqua; Didot-Punkt.

Didot-Punkt

Das von Pierre Simon Fournier um 1735 erfundene Maßsystem wurde um 1785 von der Schriftgießerei Didot auf der Basis des französischen Fußes (Pied de roi = 864 Punkte) verbessert und fand in ganz Europa Verbreitung. 1879 wurde es von dem Berliner Schriftgießer Hermann Berthold auf den 2660sten Teil eines Meters festgelegt (1000 mm = 2660 Punkt, 1 mm = 2,66 Punkt, 1 Punkt = 0,37597 mm, heute auf 0,376 mm abgerundet.

DIN 5008

Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung

DIN 16518

Einteilung der Druckschriften aus dem Jahr 1964 (Neuklassifizierung ist in Arbeit) nach Schriftgattungen unter kulturhistorischem und formalem Aspekt (Duktus, Serifen und Buchstabenrundungen) in 11 Klassen:

  • Venezianische Renaissance-Antiqua
  • Französische Renaissance-Antiqua
  • Barock-Antiqua
  • Klassizistische Antiqua
  • Serifenbetonte Linear-Antiqua
  • Serifenlose Linear-Antiqua
  • Antiqua-Varianten
  • Schreibschriften
  • Handschriftliche Antiqua
  • Gebrochene Schriften
    a) Gotisch
    b) Rundgotisch
    c) Schwabacher
    d) Fraktur
    e) Frakturvarianten
  • Fremde Schriften
DIN-Formate

Papierformate, deren Seiten im Verhältnis 1 zu Wurzel aus 2 stehen, was eine verlustfreie Teilung ermöglicht. Ausgehend von 1 m2 Flächeninhalt erhält man DIN A0, dann DIN A1, DIN A2 etc. Das im DTP-Bereich wohl am häufigsten gebrauchte Format ist in Europa DIN A4.

DIN A0: 841 x 1189

DIN A1: 594 x 841

DIN A2: 420 x 594

DIN A3: 297 x 420

DIN A4: 210 x 297

DIN A5: 148 x 210

DIN A6: 105 x 148

DIN A7: 74 x 105 mm

diplomatischer Satz

Die zeichen- und zeilengetreue Übertragung von hand- und maschinengeschriebenen sowie typografischen Texten zwecks Nachahmung in Schriftsatz; kommt besonders im Werksatz vor.

Displayschriften

Bezeichnung für Titelschriften bzw. Schriften in Schaugrößen. Als Displayschriften können Schriften aller Klassen vorkommen; Gegensatz Brotschriften, Lesegrößen.

distinktive grafische Merkmale

Grafisch distinkte Merkmale – GDM. Durch die GDM unterscheiden sich die einzelnen Buchstaben von einander; sie können als Grundformen der Buchstaben gelten, wie sie uns von einigen serifenlosen Schriften geläufig sind. Gegensatz periphere grafische Merkmale

Divis

Binde- bzw. Trennungsstrich.

Doppelseite

Gegenüberliegende Seiten einer Drucksache, die beim Layout als Gestaltungseinheit zu behandeln sind. Beim Paginieren ist links stets die gerade Seite, rechts die ungerade.

Dot

Der kleinste darstellbare Bildpunkt, aus dem sich Schriftbild wie Abbildungen zusammensetzen.

dpi/DPI

Dots per inch: Maß zur Angabe der Auflösung von Laserdruckern, Laserbelichtern, Bildschirmen und Scannern.

Druckbogen

Der 4 (Folio), 8 (Quart), 16 Seiten (Oktav) oder ein sonstiges Mehrfaches von 4 gleichzeitig zu druckenden Seiten enthaltende Papierbogen. Die zuerst gedruckten Seiten nennt man Schöndruck, auf der Rückseite des Bogens erfolgt der Widerdruck. Die Reihenfolge der Seiten erfolgt nach Regeln des Ausschießens.

Druckvorlage

Fertig gestaltete Seite einer Publikation, nach der der Film bzw. die Druckplatte für den Offsetdruck angefertigt wird.

DTP

Abkürzung für Desktop Publishing. Herstellung von Druckvorlagen mittels DTP-Software. Außerdem soll DTP die Erstellung einer Publikation mit verschiedenen Dateiarten (Text, Bild, Grafik) ermöglichen.

DTP-Punkt

Auf den Computer zugeschnittene typografische Maßeinheit zwischen dem Didot-Punkt und dem Pica-Point: 1 pt = 0,3528 mm.

DTP-Software

Software-Programme für Desktop Publishing, zerfallen in zwei Gruppen: die rahmenorientierten Layoutprogramme wie PageMaker, besonders geeignet für Akzidenzsatz, und die seitenorientierten Umbruchprogramme wie Ventura Publisher für Werksatz.

Duktus

Ursprünglich durch die Federführung des Schreibers entstandener Ausdruck der Schrift als Wechsel von feinen und fetten oder gleichstarken Buchstabenstrichen; auch bei typografischen Schriften ist damit der charakteristische Wechsel von Strichen verschiedener oder gleicher Stärke gemeint.

Dummy

Wirklichkeitsgetreue Attrappe, Aufmachungsmuster (z.B: eines Buches); Layout.

Duplikat

Kopie des Originals

Durchschuß

Im Bleisatz nichtdruckende Metallstücke (Regletten), die zwischen die Zeilen gelegt wurde, um den gewünschten Zeilenabstand zu erhalten. Der Durchschuß sollte etwa 1/4 der Schriftgröße betragen, bei kurzer Zeilenbreite ist der Wert zu reduzieren, bei langen Zeilen zu erhöhen. Außerdem spielt der Schriftcharakter (Verhältnis von Ober-/Unterlängen zu den Mittellängen) eine Rolle.

dynamischer Zeilenfall

Deutlicher Rhythmus von kürzeren und längeren Zeilen und damit ein ästhetisch befriedigendes Textbild beim Flattersatz; vgl. Zeilenfall.

EBV

Elektronische Bildverarbeitung

EDV

Elektronische Datenverarbeitung

Egyptienne

Serifenbetonte Antiqua. Schrift, bei der die Serifen stark ausgeprägt sind, meist ebenso stark oder stärker als die Senkrechten. Die Überbetonung der Waagerechten findet sich in den „Westernschriften“ (Italienne und Toscanienne).

Einzug

Einrücken der ersten Zeile oder eines ganzen Absatzes. Markierung einer neuen inhaltlichen Einheit im fortlaufenden Text durch Einrücken der Anfangszeile des Absatzes. Als idealer Einzugswert gilt das optische Geviert; Gegensatz hängender Einzug (Auszug).

Elementare Typografie

Vom Bauhaus in Weimar/Dessau ab 1925 ausgehende Richtung in der typografischen Gestaltung und im Schriftdesign; einzige angemessene Schrift ist die Grotesk (Paul Renner: Futura; Jan Tschichold: Die neue Typographie).

Elongated

Extra schmaler, in die Höhe gezogener Schriftschnitt, z.B. Latino Elongated von David Quay aus dem Jahr 1988.

Embossed

Stark konturierter Schriftschnitt.

Em-Dash

Streckenstrich, Geviertstrich

Em-Space

Leerraum in der Breite eines M; entspricht dem Geviert des Bleisatzes; wird im DTP durch bestimmte Tastenkombination als fester Abstand in den Text eingefügt.

En-Dash

Gedankenstrich, Halbgeviertstrich.

En-Space

Leerraum in der Breite eines N; die Hälfte des Em-Space; entspricht dem Halbgeviert des Bleisatzes.

Et-Zeichen = &

Ligatur für „et“ = und, entstanden aus der Ligatur von e und t; sollte im Deutschen nur für Firmennamen verwendet werden.

Expanded

Breitlaufender Schriftschnitt; seltener für Extended.

Expertfont

Werkschrift-Fonts mit Zeichen, die beim ASCII oder ANSI-Font nicht enthalten sind, für professionellen Satz aber benötigt werden. Dazu gehören echte Kapitälchen, Charakterziffern (Mediävalziffern) sowie Ligaturen, Bruch- und Indexziffern. Außerdem bieten manche Fonts Titelsatzversalien sowie Zierformen für einige Buchstaben.

Extended

Breitlaufender Schriftschnitt.

Eye Catcher

Blickfang: Elemente bildlicher und sprachlicher/typografischer Art, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Werbebotschaft lenken sollen.

Fahne, Fahnenabzug

Abzug des Rohsatzes vor dem Umbruch, also noch ohne Seiteneinteilung, zur Überprüfung der sprachlichen Richtigkeit.

falsche Kapitälchen

Verwendet für Pseudokapitälchen; diese bestehen aus Versalien eines kleineren Schriftgrades; daher ist ihre Strichstärke dünner als bei echten Kapitälchen und damit zu vermeiden.

Falz

Bei doppelseitigen Drucksachen der leere Raum zwischen zwei Seiten.

Falzen

Standardisiertes Falten eines größeren, bedruckten Papierbogens (z.B. Kreuzfalz, Wickelfalz, Leporellofalz), auf dem die Seiten nach einem bestimmten System angeordnet sind (Ausschießen), um das Endformat der Drucksache zu erhalten.

Farbe

Schriftunabhängiges typographisches Element.

farbige Unterlegung

Unterlegung

fett

Schriftschnitt mit starken Strichstärken, der im DTP black heißt und nicht mit bold (halbfett) verwechselt werden darf.

fiktiver Kegel

Vertikaler Raumbedarf einer Schrift; setzt sich zusammen aus der hp-Höhe und etwas unten angefügtem Raum; entspricht damit dem Schriftkegel des Bleisatzes, bei dem das Schriftbild stets etwas kleiner als der Schriftkegel war.

Fixationen

Beim Leseprozeß die 0,2–0,4 Sekunden dauernden Ruheperioden zwischen den Sakkaden, in denen das Auge Wortbilder wahrnimmt.

Flattersatz

Satzart mit ungleich langen Zeilen, die nur auf einer Seite optisch eine gleichmäßige Linie bilden. Je nach Ausrichtung spricht man von linksbündigem und rechtsbündigem Flattersatz. Werden die Zeilen mit der gleichen Textmenge wie beim Blocksatz gefüllt, spricht man von Rauhsatz; im DTP läßt sich auch von programmiertem Flattersatz sprechen. Zuweilen wird auch der auf Mittelachse zentrierte Satz mit ungleichen Außenrändern als (mittiger) Flattersatz bezeichnet.

Fleisch

Die nichtdruckende Fläche der Letter außerhalb der Buchstabenform; führt bei kritischen Buchstabenbegegnungen zu optisch größeren Abständen, die durch Unterschneiden (Kerning) ausgeglichen werden müssen. Im DTP durch die Laufweite regulierbar.

Format

Größenangabe für Papier z.B. DIN A4

Fließtext

Hauptmenge des Textes einer Drucksache („eigentlicher Text“); auch Grundtext oder laufender Text in der Grundschrift

Font

Dateisatz, in dem Schriftzeichen etc. mit gleichen peripheren grafischen Merkmalen zusammengefaßt sind; zuweilen synonym für Schrift und Schriftfamilie gebraucht.

Fotos

Farbfotos, Bilder und Abbildungen für den Vierfarbdruck müssen in einer Lithoanstalt aufgerastert (d.h. Farben bzw. Grautöne müssen in schwarze Punkte verschiedene Größe und Dichte zerlegt) und für den Druck in der Repro aufbereitet werden. Bilder können z.T. auch elektronisch bearbeitet werden (EBV). Sollten Sie sich jedoch für die kostengünstigere s/w Kopie – die jedoch einen Qualitätsverlust mit sich bringt – entscheiden, können Bilder etc. an einem 1200 dpi Scanner eingescannt und weiterverarbeitet werden.

Footer

Fußzeile

Format

Papierfläche für Drucksachen mit oft genormten oder standardisierten Seitenproportionen (Goldener Schnitt; DIN-Formate). Beim (häufigeren) Hochformat ist die Horizontale kürzer als die Vertikale; im umgekehrten Fall spricht man vom Querformat.

Formensatz (auch: Formsatz)

Besonders im DTP Satzart, bei der Zeilenfall und Zeilenlänge sich den Konturen oder der Silhouette eines Bildes etc. anpassen (könnte daher auch Konturen- oder Silhouettensatz heißen). Auch Fälle, bei denen der Schriftsatz selbst als Bild wirkt, werden als F. bezeichnet.

Fotosatz

Optisches Verfahren zur Herstellung von Druckvorlagen für Tief-, Offset-, Sieb- und auch Hochdruck, bei dem die Schriftzeichen durch vorhandene Negative (Typenscheibe) direkt auf einen lichtempfindlichen Film projiziert werden, daher auch „optischer Fotosatz“ genannt; vgl. Bleisatz, Lichtsatz.

Fraktursatz

Das Setzen von Texten in Frakturschriften; aufgrund des im Bleisatz z.T. unterschiedlichen Zeichenbestands (z.B. langes und rundes S) galten (gelten) für den Fraktursatz besondere Regeln; so hatten Frakturschriften ursprünglich keine Akzentbuchstaben (diese wurden erst im Computersatz eingeführt) und keinen kursiven Schriftschnitt zum Auszeichnen.

Frakturschrift

gebrochene Schrift, vor allem in Deutschland, die sich nach der gotischen Schrift parallel zur Schwabacher entwickelte. Charakteristisch sind die geschwungenen, langen Ansatzstriche bei den Großbuchstaben, die sog. „Elefantenrüssel“. Fälschlich als Oberbegriff für alle Gebrochenen Schriften verwendet.

Frakturvarianten

Klasse Xe; hierzu zählen alle gebrochenen Schriften, die bei Xa-d nicht eingeordnet werden können, weil ihre Strichführung vom Charakter der entsprechenden Gruppe abweicht.

französische Renaissance-Antiqua

Schriftklasse II; Renaissance-Antiqua; GaramondAntiqua.

Fremdländische Schriften

Schriftklasse XI; Sammelklasse für alle nicht lateinischen Schriften.

Fußnote

Anmerkung am Fuß einer Seite, die meist in einem kleineren Schriftgrad gesetzt wird

Gänsefüßchen

Paarweise angeordnete, kommaähnliche (oder -identische) Zeichen, die der Markierung direkter Rede, von Zitaten oder zur Hervorhebung dienen. Im Deutschen als Anfangsmarkierung (99), als Schlußmarkierung umgedreht (66).

Garamond, Claude

französischer Stempelschneider und Schriftgießer (1480–1561), nach dem der Schriftgrad Garmond (10 pt) und die von Jean Jannon eingeführte Garamond-Antiqua benannt sind.

Garamond-Antiqua

In vielen Schnitten existierende Renaissance-Antiqua. Die Garamond existiert in vielen Varianten, die sich z.T. augenfällig voneinander unterscheiden.

Gautschen

Im 19. Jhdt. wiederbelebter Innovationsritus bzw. -brauch bei Setzern und Druckern nach Abschluß der Lehrzeit und bestandener Gehilfenprüfung („Buchdruckertaufe“), durch den „Gautschbrief“ dokumentiert.

gebrochene Schriften

Der Teil der Schriften des lateinischen Alphabets, bei denen im Gegensatz zu den Runden Schriften die Buchstabenrundungen ab dem 13. Jhdt. gebrochen sind; umgangssprachlich „Gotisch“, „Fraktur“ oder gar „Gotische Fraktur“ genannt.

Gedankenstrich

Halbgeviertstrich. Im Deutschen Satz (und vielen anderen Sprachen) steht vor und hinter dem Gedankenstrich ein Wortzwischenraum.

Gedichtsatz

Satz von Gedichten; spezielle Form der „Typographie für lineares Lesen“, bei der Schriftcharakter, Schriftgrößen, Laufweite, Wort- und Zeilenabstände sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen; als Satzart empfiehlt sich linksbündiger Flattersatz, Überschriften stehen entweder ebenfalls linksbündig oder auf optischer Mittelachse über dem Text.

Gemeine

Kleinbuchstaben

Gesperrt

Sperren

gestürzte Zeilen

Zeilen, die um 90 Grad gedreht wurden. Steht eine solche Zeile links im Satzspiegel, sollte der Text von unten nach oben verlaufen. Steht sie rechts, sollte der Text von oben nach unten zu lesen sein.

Gestaltungsraster

Hilfsmittel für die Layoutgestaltung von Zeitschriften, Prospekten, Katalogen etc. Nach Festlegung von Schrift, Schriftgröße, Zeilenbreite, Zeilenabstand und Format wird der Satzspiegel in gleichgroße Rasterfelder eingeteilt, die aus mehreren Zeilen des Grundtextes bestehen. Text-, Bild- und anderen Botschaftsträgerelemente werden dann auf dem Ein- bis Mehrfachen der Rasterfelder verteilt.

Geviert

Schriftzeichen (Geviertstrich) oder nichtdruckendes Element in der Breite des Schriftkegels: bei einer 10-Punkt-Schrift ist das Geviert also 10 Punkt breit.

Geviertstrich

Gedankenstrich in der Länge eines Gevierts; dient z.B. als Minuszeichen.

glatter Satz

Mengensatz, der nach dem Ausschließen rechts und links einen „glatten“ Rand hatte; im DTP als Blocksatz bezeichnet.

Goldener Schnitt

Gesetz zur Konstruktion harmonischer Proportionen. Beim Goldenen Schnitt verhält sich das kürzere Teilstück einer Strecke (a) zum längeren Teilstück (b) wie das längere Teilstück zur gesamten Strecke (c); a:b = b:c. Am häufigsten kommen die Verhältniszahlen 3:5, 5:8, 8:13 und 13:21 zur Anwendung. Beim typografischen Gestalten läßt sich der goldene Schnitt auf das Verhältnis von Abständen, Schriftgrößen, Seitenproportionen etc. anwenden.

Gothic

Zusatz bei Fonts von Groteskschriften aus dem englischen Sprachraum (Amerika); darf nicht mit Gotisch verwechselt werden.

Gotische Schrift

Mittelalterliche Schrift aus der Klasse der Gebrochenen Schriften mit gebrochenen, eckigen Buchstaben, die ein gitterartiges Textbild ergeben, daher auch Textura; von Gutenberg für seinen Bibeldruck als Bleilettern gegossen. Urspünglich eine Minuskelschrift, daher wurden zunächst als Versalien Unizalbuchstaben eingesetzt. Später wurden dazu passende Versalien geschaffen.

Grauwert

Der Grauwert beschreibt die Hell-Dunkel-Wirkung eines Textes; als Dimension der Lesbarkeit ergibt er sich aus der optimalen Abstimmung von Schriftstärke, Buchstabenabstand, Wortabstand und Zeilenabstand.

Großfamilie

Umfang des Zeichensatzes eines Fonts, wenn neben Versalien, Gemeinen, Ziffern und Interpunktionen noch weitere Sonderzeichen existieren wie z.B. bei der Times.

Grotesk, Groteskschriften

Serifenlose Antiquaschriften; Die erste Groteskschrift stammt vom Anfang des 19. Jahrhunderts, erst Tschichold („Skelettschrift“) machte sie 1928 zur Grundschrift seiner „Neuen Typographie“ als „die einzige, die unserer Zeit gemäß ist“.

Grundfarben

Im 4-Farb-Druck: CMYK; Cyan, Magenta, Yellow, Black

Grundlinie

Zuweilen gebraucht in der Bedeutung von Schriftlinie.

Grundschrift

Schrift in der die Drucksache ausschließlich oder überwiegend gesetzt ist.

Guillemets

Die sogenannten französischen Anführungszeichen. Im französischen und schweizerischen Kulturraum mit der Spitze nach außen und einem Spatium (Viertelgeviert/Thin space) zum Text (« Beispiel »), im Deutschen mit den Spitzen nach innen und ohne Spatium (»Beispiel«).

Gutenberg, Johannes

Johannes Gensfleisch zum Gutenberg; Mainzer Patrizier, 1397–1468, gilt als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im abendländischen Kulturkreis.

Haarlinie

Besonders dünne Linie die schon bei der PDF-Erzeugung abhanden kommen kann, spätestens aber im Druck nicht erscheint. Man sollte auf insbesonders farbige Linien unter 0,2 pt (0,07 mm) verzichten.

Hairline

Besonders dünner Schriftschnitt; Light.

halbfett

Entspricht im DTP der Fontvariante bold.

Halbgeviert

Leerraum in der Breite eines halben Schriftkegels, bei einer 10-PunktSchrift also 5 Punkt.

Halbgeviertstrich

Gedankenstrich in der Länge eines Halbgevierts; steht in Währungsangaben bei glatten Beträgen hinter dem Komma; dient im deutschen Schriftatz ohne Zwischenraum für „bis“ und als Streckenstrich im Fließtext; mit Zwischenraum in der Bedeutung „gegen“ z.B. in Sportberichten. Wird in vielen anderen Sprachen anstelle der Anführungszeichen als „Replikenstrich“ zur Markierung direkter Rede verwendet.

Halbton

Echte Grautöne und Abstufungen in Bildern, Grafiken und Fotos

Halbunziale

Stufe in der Schriftentwicklung von der Majuskel- zur Minuskelschrift, Alphabet mit deutlichen Ansätzen zu Ober- und Unterlängen.

Handsatz

Alte Arbeitstechnik zur Herstellung des Textbildes einer Drucksache, bei dem der Setzer die einzelnen Buchstaben (Bleilettern) im Winkelhaken zum Text zusammenfügt; Kern der Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg.

Handschriftliche Antiqua

Schriftklasse IX; Antiquaschrift, die im Gegensatz zu den Schreibschriften individuelle Züge trägt; die Grenzen zu den DIN-Klassen VII und VIII sind fließend.

Hängender Einzug

Einzug über mehrere Zeilen, oder Absätze.

Haupttitel

Innere Titelseite eines Buches; in der Regel die dritte Seite, die folgende Angaben enthält: Verfassername, voller Werktitel, evtl. Untertitel, Verlagsort, Verlagsname, evtl. Verlagslogo und Erscheinungsjahr.

Hausfarbe

Farbe für bestimmte Layoutelemente in den Drucksachen eines Unternehmens, die als Teil der Corporate Identity und des Corporate Design gilt und über einen längeren Zeitraum unverändert bleibt.

Hauskorrektur

Korrektur einer Drucksache nach dem Setzen. Geht der Autorenkorrektur voraus.

Hausschrift

Teil der Corporate Identity und des Corporate Design das in der schriftlichen Kommunikation und auf den Erzeugnissen eines Unternehmens verwendet wird.

Header

Kopfzeile die Kolumnentitel; Kolumnenziffer, Seitenzahl, Jahreszahl enthalten kann

Headline

Überschrift

Heavy

Extrafetter Schriftschnitt; auch: Ultra Bold.

Hochformat

Papierformat, bei dem die horizontale Kante kürzer ist als die vertikale; engl. portrait. Gegensatz: Querformat.

Hochzeit

Doppelt gesetzte Wörter oder Satzteile; Gegensatz Leiche.

hp-Höhe

Größenmaß für Schrift, dabei wird von der Oberkante der Oberlänge bis zur Unterkante der Unterlänge gemessen; auch größte vertikale Ausdehnung oder Vertikalhöhe genannt.

humanistisches Formprinzip

Vor allem auf Schriften der Renaissance-Antiqua und der Jüngeren Grotesk, vereinzelt auch auf Schriften der Serifenbetonten LinearAntiqua zutreffendes dynamisches Formprinzip. Die Versalien sind von unterschiedlicher Breite, das O kreisförmig oder breitoval. Buchstabenformen und Strichkontrast erinnern an die mit dem Federkiel geschriebenen humanistischen Handschriften; sehr gute Leseschriften. Gegensatz Klassizistisches Formprinzip.

Hurenkind

Letzte Zeile eines Absatzes am Anfang einer Kolumne (Seite oder Spalte); gilt als typographische „Todsünde“, da abgesehen von der unästhetischen Wirkung der Leserhythmus unnötig gestört wird.

idiografische Schrift

Charakteristisch geprägte Handschrift. Vor allem die Klasse IX (Handschriftliche Antiqua); doch können prinzipiell auch andere Schriften idiografisch geprägt sein (z.B. die Deutsche Schreibschrift).

Impressum

Verlagstechnische Hinweise, bei Büchern in der Regel auf der 4. Seite (der Rückseite des Titels), bei Zeitschriften und Zeitungen unterschiedlich, oft auf der letzten Seite plaziert.

Imprimatur

Druckfreigabevermerk des Autors oder Verlags nach abgeschlossener (Autoren)korrektur. Druckerlaubnisvermerk staatlicher oder kirchlicher Behörden im Impressum eines Werkes.

Informal

Rundere Schriftvarianten einer Schriftsippe, z.B. die Stone Informal von Sumner Stone.

Initiale (auch: das Initial)

Großer, oft mehrere Zeilen umfassender Versalbuchstabe am Anfang eines Kapitels oder Absatzes, der als optischer Anker, in Initialfunktion oder als reines Schmuckelement dient. Man unterscheidet:

  • Einfache Initiale, bestehend aus einem einfachen Versalbuchstaben;
  • Verzierte Initiale, bei der die Grundformen des Buchstabens ornamentalen Charakter tragen;
  • Illustrierte Initiale, bei der bildhafte Elemente mit dem Buchstaben verbunden sind;
  • Kassetten-Initiale, bei der der Buchstabe in einem aus mehreren Linien mit meist unterschiedlicher Strichstärke bestehenden, quadratischen Rahmen eingebettet ist.
Inkunabel/Wiegen-/Erstlingsdruck

Druckwerke aus der Frühzeit des Buchdrucks bis 1500.

Inline

Konturierte Variante der Schrift.

Innentitel

Haupttitel eines Buches, in der Regel auf Seite 3 nach dem Schmutztitel (Seite 1). Gegensatz Außentitel auf dem Umschlag oder Buchdeckel.

Interpunktionen

Zeichen wie Punkt, Komma, Semikolon (Strichpunkt), Kolon (Doppelpunkt), Ausrufezeichen, Fragezeichen, Divis (Bindestrich), Gedankenstrich, Anführungszeichen, Apostroph sowie runde und eckige Klammern dienen zur Markierung von nonverbalen und suprasegmentalen Textelementen.

inverse Schriftdarstellung

Wiedergabe von Textelementen, bei denen weiße oder graue Schrift auf dunklem Hintergrund abgebildet ist. Feine Schriften bzw. magere Schriftschnitte eignen sich nicht für inverse Darstellung.

Italic

Kursiv.

Italienne

Serifenbetonte Antiquaschrift, Variante der Egyptienne, bei der die Waagerechten deutlich fetter als die Senkrechten sind.

ITC

Font der International Typeface Corporation, New York.

Jüngere Grotesk

Groteskschriften wie die Gill (Eric Gill, 1928), die Frutiger (Adrian Frutiger, 1976) und die FF Meta (Erik Spiekermann, 1991), die nach dem humanistischen Formprinzip (Renaissance-Antiqua) gestaltet wurden; gut lesbare Mengensatzschriften.

Jungfrau

Eine völlig fehlerfreie Seite

Kapitälchen

Großbuchstaben in der Höhe von Kleinbuchstaben, in ihrer Strichstärke und Laufweite aber den Kleinbuchstaben entsprechen und so eine gleichmäßige Grauwirkung des Textbildes erzielen. In den meisten DTP-Programmen stehen keine echten Kapitälchen zur Verfügung, sondern Pseudo- oder Falsche Kapitälchen. Diese bestehen aus Großbuchstaben kleinerer Schriftgrade und sind in der Regel größer als die Mittelhöhe, außerdem sind Strichstärke und Laufweite geringer und ihre Wirkung entsprechend schwächer als bei echten Kapitälchen. Echte Kapitälchen sind in Expert-Fonts enthalten.

Karolingische Minuskel

Bis weit ins Mittelalter hinein gebräuchliche, gut lesbare Buchschrift der Karolingerzeit; Vorläufer unserer heutigen Kleinbuchstaben, da sie von den Gelehrten der Renaissance irrtümlich für antik gehalten wurde. Benannt nach Karl dem Großen.

Kegel

Schriftkegel; Fiktiver Kegel

Kerning

Bezeichnung für Unterschneidung, optische Angleichung des Zwischenraums von kritischen Buchstabenbegegnungen an die Laufweite.

Klassifikation der Druckschriften

Einteilung der Druckschriften in Schriftgattungen nach formalen und schriftgeschichtlichen Gesichtspunkten. Neben der in Deutschland gebräuchlichen DIN 16518 setzt sich für die Schriften des lateinischen Alphabets immer mehr die Klassifizierung der Association Typographique Internationale durch:

  • Renaissance-Antiqua,
  • Barock-Antiqua,
  • Klassizistische Antiqua,
  • Serifenbetonte Antiqua,
  • Serifenlose Antiqua,
  • Antiqua-Varianten,
  • Schreibschriften,
  • Gebrochene Schriften.

Beide Klassifikationssysteme sind jedoch für Laien nicht leicht zu durchschauen, da sie nicht die Einsatzmöglichkeiten der betreffenden Schriften erkennen lassen. Diese würden durch ein mehrstufiges System, das u.a. zwischen humanistischem und klassizistischem Formprinzip unterscheidet.

Klassizistische Antiqua

Schriftklasse IV; Schriften mit formstrengen, dem Kupferstich nahestehenden Zügen vor allem französischen (Didot) und italienischen (Bodoni) Ursprungs, entstanden um 1800. Merkmale: starker Kontrast zwischen Grundstrichen und Haarstrichen, rechtwinklig angesetzte Serifen, senkrecht stehende Achse der Rundungen und symmetrischer Aufbau der Buchstaben; durch starke Betonung der Senkrechten erschwerte Lesbarkeit, daher eignen sich Schriften dieser Klasse nicht für umfangreiche Lesetexte.

klassizistisches Formprinzip

Auf Schriften der Klassizistischen Antiqua, der Älteren Grotesk und der Serifenbetonten Linear-Antiqua (Egyptienne) zutreffendes, eher statisches Formprinzip. Die Versalien sind annähernd von gleicher Breite, das O ist breit- oder schmaloval. Symmetrische Buchstabenformen und extremer Strichkontrast erinnern an den Kupferstich; weniger gute Leseschriften.

Kleinbuchstaben

Gemeine

Kolumne

lat. columna = die Säule: fertig umbrochene, justierte Druckseite.

Kolumnentitel

Lebender: kurze Inhaltsangabe etc. und Seitenzahl am Kopf einer Kolumne; wird wegen ihres optischen Gewichtes in den Satzspiegel einbezogen.

Toter: nur aus einer Seitenzahl (Pagina, Kolumnenziffer) bestehendes Element am Kopf oder Fuß der Kolumne; fällt optisch nicht ins Gewicht und wird daher nicht zum Satzspiegel gerechnet.

Kolumnenziffer

Pagina, Seitenzahl

kompreß

Ohne Durchschuß bzw. Zwischenraum gesetzter Text. Beträgt z.B. der Schriftgrad 10 Punkt, so ist beim kompressen Satz der Zeilenabstand ebenfalls 10 Punkt. Das heißt aber nicht unbedingt, daß sich dann Ober- und Unterlängen berühren: Je nach Schrift und Schrifthersteller ist der vertikale Raumbedarf (oder „fiktive Kegel“) mit berücksichtigt.

Kongenialität von Schrift

Anmutung; auf peripheren grafischen Merkmalen beruhende assoziative Wirkung einer Schrift.

Konsultationsgrößen

Die Schriftgrade 5–8 Punkt für Textelemente geringeren Umfangs, mit denen sich das Auge nur kurz beschäftigen muß, die es kurz „konsultiert“.

Konturensatz

Im DTP automatisch erzeugbare Satzart, bei der die Satzränder den Formen eines Bildes folgen; in der Regel als Formensatz bezeichnet, könnte diese Satzart ebensogut Silhouettensatz heißen; dem Blocksatz verwandt.

Korrekturlesen

Vergleich des Textbildes einer Drucksache nach dem Setzen mit dem Typoskript. Die festgestellten Fehler werden im Text anhand von Korrekturzeichen markiert, diese Zeichen werden am Rand wiederholt und daneben die durchzuführende Korrektur vermerkt. Autorenkorrektur, Hauskorrektur.

Korrekturzeichen

System von z.T. kulturspezifischen Zeichen, die beim Korrekturlesen verwendet werden, um eine eindeutige und klare Korrektur des Textbildes einer Drucksache vor dem Druck zu gewährleisten. Für den deutschen Sprachraum sind diese Zeichen in DIN 16511 festgelegt, auf die sich der Duden 1 (Rechtschreibung) bezieht.

kritische Buchstabenverbindung (eigentl.: Buchstabenbegegnung)

Zusammentreffen zweier Buchstaben mit viel Fleisch, wodurch sich optisch an der Laufweite gemessen ein größerer Leerraum ergibt (AV, To, Va etc.); im Bleisatz durch Ausgleichen und in größeren Schriftgraden auch durch Unterschneiden, im DTP durch Kerning ausgeglichen.

Kulturspezifik

äußert sich in der Existenz sprachspezifischer Graphe (z. B. norw. ø für ö, dt. ß), in der Verwendung typografischer Zeichen (z.B. dt. „“ – engl. “ ”) und ihrer Frequenz, im Einsatz von Farben und Bildern, in der Gewichtung von Text und Bild, in der Verwendung von Papierformaten etc.

kursiv

Schriftschnitt, entstanden aus einer eigenständigen Schrift, der Kursive, die ihren Ursprung in der römischen Privathandschrift hat. Die Kursive wurde stilistisch der Antiqua angepaßt. Für einige Buchstaben verwendet der kursive Schriftschnitt andere Zeichen.

Kursivieren

Das Erzeugen einer Pseudo-Kursivschrift durch elektronisches Schrägstellen; von Typografen nicht empfohlen.

Laientypografie

Seit der Einführung von DTP werden typografische Mittel sowohl von Professionellen wie von Laien für die direkte schriftliche Kommunikation bzw. die Anfertigung von schriftlichen Kommunikationsmitteln eingesetzt. Laien tendieren dabei oft zur Beibehaltung von hand- und maschinenschriftlichen Schreibgewohnheiten (Zollzeichen als Anführungszeichen, Bindestrich als Gedankenstrich, willkürliche Verteilung von Leerräumen und Plazierung von Textgruppen etc.) und einer mechanischen Anwendung bestimmter Gestaltungsmöglichkeiten, bei Berücksichtigung eines Minimums an typografischen Gestaltungsregeln.

Landscape

Querformat (in DTP-Programmen)

langes s, Lang-s

Ursprünglich sowohl in Antiquaschriften wie auch Frakturschriften existierender, stellungsbedingter Allograph des s, der im Anlaut sowie im Inlaut gesetzt wurde. Aus der Antiqua schon im 18./19. Jhdt. verschwunden, kommt das lange s seit Einführung von DTP auch für die Frakturschriften immer mehr außer Gebrauch und wird durch das runde s ersetzt.

Laserbelichter

Ausgabegeräte mit hoher dpi (2400 dpi).

Laserdrucker

Ausgabegeräte mit einer Auflösung bis zu 1200 dpi; für professionelle Wiedergabe von Schrift und Grafik dem Tintenstrahldrucker vorzuziehen.

Lasersatz

Neuwort, nach dem Herstellungsverfahren der Druckvorlagen (Laserdrucker, Laserbelichter) gebildet analog zu Bleisatz und Fotosatz; bedeutungsgleich mit Computersatz und Computer Publishing.

laufender Text

Fließtext, Bodytext, Mengensatz/-text, Glatter Satz.

Laufrichtung des Papiers

Richtung der Papierbahn; wichtig bei der Weiterverarbeitung z. B. beim Falzen

Laufweite

Bezeichnet die Abstände zwischen den Buchstaben (nomal, weit, eng). Die Laufweite einer Schrift ergibt sich aus dem Buchstabenabstand, also dem freien Raum zwischen den einzelnen Buchstaben eines Wortes. Dieser sollte bei serifenlosen Schriften so stark sein wie die Senkrechten der betreffenden Schrift, bei Serifenschriften so stark, daß sich die Serifen nicht berühren (Innenraum des n). Je kleiner der Schriftgrad, desto lichter die Laufweite, je größer der Schriftgrad, desto dichter die Laufweite.

Layout, Layoutgestaltung

Gestaltung einer Seite unter Berücksichtigung von Harmonie, Kontrast und Wirkung. Visuelle Gestalt einer Drucksache oder einer elektronischen Publikation als Ergebnis von 1. Dummy, Scribble, Rohlayout, Reinlayout, Design

lebender Kolumnentitel

Element des Satzspiegels, das neben der Pagina sich regelmäßig wiederholende Textelemente enthält, die auf den Textinhalt hinweisen (Verfassername, Titel etc.).

Leerzeile

Leerraum in Form eines vollen Zeilenabstandes, zwischen Abschnitten und manchmal auch Absätzen zur deutlichen Markierung von Texteinheiten; bietet sich anstelle von Einzug nur bei Texten mit längeren Abschnitten bzw. mit inhaltlich relativ eigenständigen Absätzen an, da sonst der Text optisch zu stark aufgelöst wird.

Legende

Erklärende Textelemente in Form von Bildunterschriften, auf Landkarten, bei Tabellen etc.; in Konsultationsgröße gesetzt.

Leiche

Versehentliche Auslassung von einzelnen Wörtern, Satzteilen oder ganzen Sätzen im Text; Gegensatz Hochzeit.

Leporellofalz

Art einer Falzung, bei welcher der Bogen harmonikaartig übereinander liegt. Auch Zickzack-Falztechnik, besonders für nicht allzu umfangreiche Werbedrucksachen (Prospekte, Flyer).

Lesbarkeit

Visuelle/optische Lesbarkeit eines Textes als Resultat des Zusammenspiels verschiedener Faktoren (Schriftart , Schriftschnitt, Schriftgröße, Laufweite, Wortabstand, Zeilenlänge, Zeilenabstand). Durch schlechtere Lesbarkeit, beispielsweise durch eine Kursivstellung der Typen oder Kapitälchen wird die Lesegeschwindigkeit verzögert und demnach ergibt sich daraus ein langsameres Lesen. Als Blickfang dienen fett hervorgehobene Texte und Worte. Ebenfalls als sog. Blickfangpunkte werden Aufzählungszeichen wie z.B. Kreise, Punkte, Quadrate etc. bezeichnet.

Lesegröße

Die Schriftgrade 9–11 Punkt für große Textmengen, mit denen sich das Auge lange beschäftigt.

Leseprozeß

Beim Lesen gleitet das Auge in Sprüngen (Sakkaden) die Zeile entlang und hält dazwischen für 0,2 Sekunden inne (Fixationen), in dem es etwa 10 Buchstaben mit dem im Gedächtnis gespeicherten Wortbildern vergleicht und so den Text „liest“. Trifft das Auge auf unbekannte Wortbilder, kommt es zu Regressionssakkaden.

Lesetext

Siehe Fließtext, Brot

Letter

Buchstaben-Stempel im Bleisatz, mit dem Buchstabenbild in Spiegelschrift, auch Type.

Letterformat

Im angloamerikanischen Raum das Standardformat für Korrespondenz etc. (8,5 × 11 Zoll = 21,59 × 27,94 cm), also etwas breiter, dafür aber kürzer als DIN A4. Das Letterformat ist bei vielen Textverarbeitungs- und DTP-Programmen im Default gespeichert und muß für europäische Verhältnisse auf DIN A4 umgestellt werden.

Letterspacing

Laufweite bzw. Buchstabenabstand. Eigen­schaft vieler Textverarbeitungs- und DTP-Programme. Beim Letterspacing wird der nicht mehr mit Buchstaben zu füllende Raum der Zeile gleichmäßig über alle Wörter der Zeile verteilt, um diese zu füllen und Blocksatz zu erreichen; so entsteht eine Pseudosperrung, die sowohl vom Standpunkt der Lesbarkeit als auch aus ästhetischen Gründen abzulehnen ist.

Ligatur

Symbiotische Buchstabenverbindung. Zeichen aus zwei miteinander verbundener Buchstaben, die im Bleisatz als eine Letter gegossen wurden (Antiquaschriften: ch, ck, ff, fi, fl, ft, ß; Frakturschriften außerdem ss, si, ll, tt, tz); für den Lesevorgang haben Ligaturen eine positive Wirkung, da sie bei Komposita die Fuge markieren. Im DTP sind Ligaturen nur bei Expertfonts enthalten.

Light

Zarter, dünner, magerer Schriftschnitt.

Linien

Typografische Gestaltungsmittel zur Abgrenzung (z.B. Spaltentrennlinie), Gliederung, Schreibhilfe, Perforierung, Hervorhebung oder als Schmuckelement.

Linie halten

Bei Verwendung verschiedener Schriften und Schriftgrade in einer Zeile müssen die Mittellängen optisch auf einer gemeinsamen Linie (Schriftlinie) stehen.

linksbündig

Vorzugsweise im Akzidenzsatz angewendete Ausrichtung, bei der Zeilen unterschiedlicher Länge auf Linksachse gestellt sind und rechts frei auslaufen; Flattersatz.

Lithos

Bilder, Fotos auf Film für den 4-Farb-Druck

Logo

Waren- und Markenzeichen, Firmenschriftzug, Kurzslogan u.ä., den es typografisch in die Drucksache zu integrieren gilt.

Logogramm/Logograph

Wortzeichen wie §, %, ‰, $ etc.; die in Verbindung mit vorausgehenden Zahlen verwendet werden. Da es sich um Wortzeichen handelt, sollen sie durch einen (kleinen, festen) Wortzwischenraum von der dazugehörenden Zahl getrennt werden.

Logotypen

Schriftzeichen zur Darstellung von Logogrammen/Logographen.

Lumbecken

Klebeheftung

mager

Schriftschnitt mit schwächeren Buchstabenstärken als beim normalen Schnitt.

Majuskel

Großbuchstabe, Versalie/Versalbuchstabe; eigentlich bezieht sich Majuskel auf eine Entwicklungsstufe der Schrift, bei der alle Buchstaben Charakter von Großbuchstaben haben; Majuskelschrift.

Majuskelschrift

Schrifthistorischer Terminus für Schriften wie Capitalis und Unziale, die nur aus Großbuchstaben bestehen (Versalschrift).

Makrotypografie

Eine Unterart der Typografie die sich mit besonders feiner Schrift beschäftigt und in der Produktion einen Spezialisten benötigt.

Manuskript

Schriftliche Textvorlage, nach der der Satz hergestellt wird; gilt urheberrechtlich nicht als Veröffentlichung.

Marginalie

Randbemerkung; kurze Textelemente (Verweise, etc.), die neben dem eigentlichen Satzspiegel am Rand stehen.

Maschinensatz

Satztechnik, bei der große Textmengen mit Setzmaschinen angefertigt werden; im Bleisatz vor allem durch die Zeilensetzmaschine Linotype und Einzelbuchstaben-Setzmaschine Monotype; abgelöst von Foto- und Lichtsatztechnik, in neuerer Zeit schließlich DTP; Gegensatz Handsatz.

Mediäval

ältere Antiquaschrift, bei der noch Merkmale geschriebener Schrift bewahrt sind humanistisches Formprinzip), Renaissance-Antiqua.

Mediävalziffern

Charakterziffern, Minuskelziffern, Gemeine Ziffern; Ziffern mit Ober- und Unterlänge, besonders für den Werksatz gebraucht. Mediävalziffern sind im DTP nur im Rahmen sog. Expertfonts zugänglich. Gegensatz: Versalziffern

Medium

Normaler oder etwas kräftigerer Schriftschnitt.

Mengensatz

Fließtext oder auch Brot in einem mehrseitigen Produkt.

Mengensatzschriften

Brotschriften

Mengentext

Bezeichnung großer, gleichgearteter Textmengen eines Werkes, nicht unbedingt identisch mit Lesetext.

Metteur

Setzer, der für den Umbruch eines Werks (Buchs), einer Zeitung oder einer Zeitschrift zuständig ist.

Mikrotypografie

Detailtypografie; Gegensatz Makrotypografie.

Minuskel

Kleinbuchstaben, fachsprachlich Gemeine genannt, entstanden aus der Karolingische Minuskel.

Minuskelschrift

Schrift, die nur aus Kleinbuchstaben besteht; bestimmte Entwicklungsstufen der lateinischen Schrift ( Karolingische Minuskel); Gegensatz Majuskel.

Mittelachse

Zentrierte Ausrichtung von Texten und Bildern, axiale Satzanordnung, symmetrische Typographie; optische Mittelachse; technische Mittelachse

Mittellänge

Im Bleisatz die Höhe der Kleinbuchstaben ohne Unter- und Oberlänge; international und im DTP/Computersatz x-Höhe.

Mix

Zusatz bei Fontnamen für Schriften einer Schriftsippe, die eine Zwischenstufe von Sans und Serif bilden, z.B. die Variante TheMix der Schrift Thesis von Lucas de Groot; vgl. Semi Sans und Semi Serif.

Modern

Bezeichnet meist eine in neuerer Zeit entworfene Schrift in der Tradition der Barock-Antiqua im Gegensatz zur Renaissance-Antiqua, z.B. Linotype Modern.

Moiré

Moirémuster entstehen durch erneutes aufrastern eines Bildes

Monospace

Wie bei der Schreibmaschinenschrift die gleiche Dickte der Buchstaben, z.B. Helvetica Monospace; dicktengleiche Schrift.

Nahgröße

Schriftgrade bis 12 Punkt (Konsultations- und Lesegröße); Gegensatz Ferngröße. Da sich der Begriff auf den Leseabstand bezieht, müßte er prinzipiell auch auf solche Schriftgrade in Schaugröße bis ca. 48 pt angewandt werden, die in Büchern, Broschüren etc. eingesetzt werden.

Narrow

Schmaler, enger Schriftschnitt.

negativer Durchschuß

Reduzierung des Zeilenabstandes unter den Schriftkegel bzw. den Schriftgrad bei Textelementen in Schaugrößen (z.B. mehrzeilige Titel oder Überschriften), um ein geschlossenes Schriftbild zu erhalten. Beispiel: Der Zeilenabstand bei einem dreizeiligen Titel in der Schriftgröße 28 pt wird auf 26 pt festgelegt.

News

Schrift für den Mengensatz von Zeitungen.

Newstyle

Moderne Nachproduktion der Renaissance-Antiqua, z.B. Goudy Newstyle von 1915.

NLQ (= Near Letter Quality)

Aus der Zeit der Nadel-/Matrixdrucker stammender Terminus für die „bessere“ Ausdrucksqualität, bei der die Pixel/Punkte so dicht stehen, daß fast ein scharfes Buchstabenbild erzeugt wird.

Normalziffern (Versalziffern, Tabellenziffern)

Ziffern von gleicher Höhe, bei denen jedes Zeichen die Breite eines Halbgevierts hat; besonders für den Tabellensatz geeignet.

Notenziffern

Ziffern im Text, die auf die Fußnoten und Endnoten verweisen

Nutzen

Das Format einer Drucksache mehrere Male auf einem Druckbogen plazieren

Oberlänge

Der über die Mittellänge nach oben ragende Teil eines Buchstabens. Manchmal aber auch für die ganze Höhe der Buchstaben b, d, f, h, k, l verwendet. Schrifthöhe.

Oblique

Schräger Schriftschnitt; nicht zu verwechseln mit kursiv.

Offsetdruck

Druckverfahren zur Übertragung des Drucks auf Papier z.B. im 4-Farb-Druck

Old Face

Schriften, die zur Gruppe der Renaissance-Antiqua gehören; auch Garalde oder Venetian genannt.

Old style, Oldstyle

Schriften, die zur Gruppe der Renaissance-Antiqua gehören.

Opazität

Die Undurchsichtigkeit oder Lichtdurchlässigkeit eines Papieres. Je höher die Opazität eines Papieres ist, desto weniger Licht wird durchgelassen. Prinzipiell gilt: Je dünner ein Papier, desto geringer die Opazität. Die Opazität ist aber auch von anderen Faktoren wie Farbe, Material oder Oberflächenbeschaffenheit abhängig. So haben farbige Papiere und Umweltschutzpapiere prinzipiell eine höhere Opazität.

Open, Open Face

konturierter Schriftschnitt; Outline.

optische Mitte

Liegt oberhalb der rechnerischen Mitte, was bei typografischer Gestaltung zu berücksichtigen ist. Daher muß der untere Rand stets größer sein als der obere.

optische Mittelachse

Möglichkeit im DTP, in der gleichen Kolumne Flattersatz und zentrierten Satz zu verwenden, macht es notwendig, von optischer Mittelachse zu sprechen. Hier sind die Satzelemente nicht unbedingt um die vertikale Papiermitte angeordnet sind, sondern – ausgehend vom optischen rechten Satzrand, der stets etwas links vom arithmetischen Satzrand liegt und sich aus dem Mittelwert von kurzen und langen Zeilenenden ergibt – ebenfalls etwas links von der arithmetischen Satzmitte.

optischer Anker (engl. cue)

Satzelement (Initiale, Rasterunterlegung, Farbelement, Schriftwechsel u.ä.), das den Leserblick auf sich zieht, ihm Orientierung gibt – und so den Einstieg in den Text erleichtert – oder als Anregung fungiert.

optischer Zeilenabstand

Treffen Zeilen in Groß- und Kleinschreibung mit Zeilen in Versalsatz aufeinander, so entsteht optisch ein ungleichmäßiger Zeilenabstand. Das gleiche gilt für Zeilen, in denen nur Mittellängen vorkommen etc. Daher sind zumindest bei Zeilen in Schaugrößen die Abstände so auszugleichen, bis ein optisch gleichmäßiger Zeilenabstand erreicht ist.

Orthotypografie

Parallel zu „Orthografie“ geprägter Begriff für die korrekte Verwendung typografischer Zeichen und bestimmte Bereiche der Mikrotypografie nach eindeutigen Regeln, die oft auf kulturspezifischen Konventionen beruhen.

Outline

Zusatz bei engl. Fontnamen: konturierte Variante der Schrift; vgl. Inline; Open Face.

Outline-Zeichensatz

Bitmap-Zeichensatz

Pagina

Seitennumerierung bzw. Seitenzahl; rechts  ungerade Seitenzahl, links gerade Seitenzahl; diese bildet entweder zusammen mit anderen Textelementen am Kopf der Seite den lebenden Kolumnentitel oder allein den toten Kolumnentitel. Im DTP als Header oder Footer realisiert.

Paginieren

Im Verlaufe des Umbruchs die Seiten eines Werks numerieren.

Pair-Kerning

Kerning.

Papier

Der Markt bietet Papiersorten mit verschiedenen Stärken, Farben und Oberflächen. Für Briefbögen z.B. 80–100g/m2, für Visitenkarten 160–200g/m2 usw. Das ausgewählte Papier lässt die Farben auf dem Printprodukt u. U. vollkommen anders zur Geltung kommen.

Papierformat

siehe Format, Druckbogen, DIN-Format, Goldener Schnitt

Papiergewicht

Wird in Gramm pro Quadratmeter angegeben z.B. 80g/m2

Parenthese

griech. Klammerzeichen; es gibt runde (), eckige [] und geschweifte {} Klammerzeichen (Akkoladen).

Passmarken

Hilfe für das Einrichten und zum Beschneiden des Druckbogens.

periphere grafische Merkmale

Durch die Merkmale unterscheiden sich die einzelnen Schriftarten und Schriftschnitte. Gegensatz distinktive/distinkte grafische Merkmale.

Photomontage

Zusammenstellung eines Bildes aus Teilen verschiedener Fotos.

Pica-Point (= Point, pt)

Typographische Maßeinheit im anglo-amerikanischen Raum; mit 0,353 mm etwas kleiner als der Didot-Punkt; der 72. Teil eines Inch; 12 Point ergeben 1 Pica (vgl. Cicero), 6 Pica sind 1 Inch, 12 Inch ergeben 1 Fuß.

Pixel

Neubildung für picture element: einzelner Rasterpunkt, kleinste Einheit, aus denen sich das Bild am Bildschirm oder im Druck zusammensetzt.

Plakatschriften

Schriften in Graden über 8 Cicero (Schaugrößen) zur Gestaltung von Plakaten, die meist aus Holz gestanzt wurden, seltener aus Messing oder Stahl (hohl) gegossen wurden.

Point, Punkt (pt)

Pica-Punkt; Der typographische Punkt, Maßeinheitfür Schriftgrößen; 1 Punkt = 0,3528 mm

Portrait

Englisch für Hochformat

PostScript

Von der Firma Adobe entwickelte Standard-Seitenbeschreibungssprache (Programmiersprache), die den Austausch von grafischen Informationen zwischen Ein- und Ausgabegeräten ermöglicht.

Programmierter Flattersatz

Im DTP bzw. Computersatz die automatische Erzeugung von Flattersatz, je nach Vorgabe mit oder ohne Worttrennungen; in etwa dem Rauhsatz vergleichbar; für Qualitätssatz ist der Einsatz eines Ästhetikprogramms oder manuelle Nachbearbeitung erforderlich. Vgl. dynamischer Zeilenfall.

Punkt, typografischer

Typografisches Punktsystem

Punzen

Bei der Bleiletter der Raum im Innern des Buchstabenbildes. Wird heute grundsätzlich für den Innenraum von Buchstaben verwendet. Bei geschlossenem Innenteil der Buchstaben a, b, d, e, g, o, p, q spricht man von geschlossenem Punzen; bei offenen Innenteilen (z.B. h, m, n, u) spricht man von offenem Punzen.

Quadraten (Stückdurchschuß)

Blindmaterial in der Form von flachen Rechtecken, die zu allen Schriftgraden bis Doppelmittel (28 pt) in unterschiedlichen Breiten (2, 2½, 3 und 4 Cicero) hergestellt wurden und hauptsächlich zum Füllen der Ausgangszeilen.

Qualitätssatz

Alle Kommunikationsbereiche, bei denen das Satzbild höchsten Qualitäts­ansprüchen gerecht werden muß und daher professionell unter Einsatz aller typografischen Zeichen (Anführungszeichen, Gedankenstrich) sowie unter Beachtung der typografischen Regeln (Richtlinien für den Schriftsatz/Textverarbeitung) hergestellt wird.

Querformat

Papierformat, bei dem der obere Papierrand länger ist als der seitliche. Gegensatz Hochformat.

Randausgleich

Der Ausgleich von optisch auffälligen Leerräumen (vor allem) an der rechten Satzkante beim Blocksatz, die durch Punkte und Trennungsstriche entstehen; schon von Gutenberg beim Satz seiner 42zeiligen Bibel verwirklicht; im DTP durch ein Ästhetikprogramm.

Ränder

Auch Bundstege genannt, die Abstände des Satzspiegels von oben (Kopf), unten (Fuß) und links, rechts oder innen und außen.

Random-Fonts

Schriften, deren Schriftbild (Outline) sich per Zufallsgenerator kontinuierlich verändert, z.B. die 1990 auf dem Markt erschienene Schrift Beowulf der holländischen Schriftdesigner Erik van Blokland und Just van Rossum.

Raster

Auflösung von Bildern oder Flächen in Rasterpunkte

Rasterfeld, Rastersystem

Gestaltungsraster

Rasterunterlegung

Unterlegung

Rauhsatz

Satz mit gleichmäßigen Wortabständen und verschieden langen Zeilen. Unbearbeiteter Flattersatz, von der Textmenge her ebenso umfangreich wie Blocksatz, da der restliche Raum nicht zwischen den Wörtern verteilt wird. Um einen harmonischen, dynamischen Zeilenfall zu erhalten, muß der Rauhsatz nachbearbeitet werden.

rechtsbündig

Vorzugsweise im Akzidenz- und Zeitungssatz angewendete Ausrichtung (Satzart/Satzanordnung), bei der Zeilen unterschiedlicher Länge auf Rechtsachse gestellt sind und links frei auslaufen; Flattersatz. Rechtsbündiger Flattersatz eignet sich nicht für Mengensatz, da das Auge beim Zeilenwechsel jedesmal den Anfang der folgenden Zeile suchen muß; er kommt daher nur für Bildlegenden, Marginalien und Überschriften in Frage.

Register(haltigkeit)

Genaues Aufeinanderpassen der Textzeilen und Kolumnentitel der Vorder- und Rückseite beim Schön- und Widerdruck. Bei mehrspaltigem Satz, wenn die Schriftlinien benachbarter Zeilen sich auf gleicher Höhe befinden.

Regletten (Längendurchschuß)

Dünne Bleistreifen in der Stärke von 1, 2, 3, 4, 6 und 12 Punkt, die in unterschiedlichen, genormten Längen (6, 8, 10, 12, 16 und 20 Cicero) vorhanden waren und zum Durchschießen (Durchschuß) des Schriftsatzes verwendet wurden.

Regular

Normaler Schriftschnitt; je nach hauptsächlicher Verwendung auch: Medium, Book, Text.

Reinlayout

Letzte Phase beim Layouten; ausgearbeiteter Entwurf einer Drucksache.

Reinzeichnen

Das Säubern der Layoutdatei und aufbereiten für den Druck, d.h. Bilder und Grafiken wurden durch hochauflösunde Dateien im richtigen Farbraum, mit dem richtigen Farbprofil versehen, ersetzt.

Reinzeichnung

Die gesäuberte und für den Druck bereits aufbearbeitete Layoutdatei.

Renaissance-Antiqua

Aus der humanistischen Minuskel des 15. Jhdts. hervorgegangene Schrift, mit schräg angesetzter Breitfeder im Wechselzug geschrieben; keine ausgeprägten Unterschiede in der Stärke der Haar- und Grundstriche; Achse der Rundungen nach links geneigt; erste Antiqua-Druckschrift. Aufgrund des ausgeglichenen und dennoch dynamischen Schriftbildes sind Schriften aus dieser Klasse gute Lese- und Mengensatzschriften.

Replikenstrich

In vielen Sprachkulturen wird in belletristischer Literatur und Zeitungs-/Zeitschriftenartikeln der Beginn einer direkten Rede anstatt mit Anführungszeichen durch einen Halbgeviertstrich markiert Richtlinien für den Schriftsatz Teil von Duden 1 (Rechtschreibung), in dem die Verwendung bestimmter Zeichen und ihre Kombination mit anderen typografischen Mitteln (z.B. Leerraum) geregelt ist; sollte im Computersatz bzw. DTP bei der Gestaltung von Druckvorlagen anstelle der Hinweise für das Maschinenschreiben benutzt werden.

Reproduktion

Wiedergabe, Vervielfältigung von Bild und Text in möglichst originalgetreuer Form

Rohlayout

Zwischenphase beim Layouten: nach dem Scribble wird das Rohlayout angefertigt, in dem Überschriften, Bilder Fotos etc. skizziert werden, um die Gesamtwirkung beurteilen zu können.

Roman

Normaler Schriftschnitt; wohl ein Verweis auf den Ursprung der Antiqua aus dem romanischen Kulturbereich.

Rotunda

Gebrochene Schrift aus dem 13. und 14. Jhdt. mit stark betonten Senkrechten wie bei der gotischen Schrift, aber gemilderten Brechungen, einem breiteren Duktus und runden Zügen; entstanden aus der karolingischen Minuskel, besonders in Italien stark verbreitet; in Deutschland in der Frühzeit des Buchdrucks von der Schwabacher, in West- und Südeuropa von der Antiqua verdrängt; Rundgotisch.

Rounded

Abgerundeter Schriftschnitt, z.B. Helvetica Rounded.

Rückschwung

Augenbewegung beim Lesen vom Zeilenende zum Beginn der nächsten Zeile. Bei langen Zeilen darf der Zeilenabstand nicht zu gering sein, sonst besteht die Gefahr, daß beim Rückschwung das Auge in die gleiche oder übernächste Zeile gerät.

rundes S, Rund-s

Allograph des S-Graphems, das ursprünglich nur im Auslaut verwendet wurde, heute aber auch in den Frakturschriften das lange S im Anlaut und Inlaut verdrängt.

runde Schriften

(Druck)schriften römischen Ursprungs (Antiqua), bei denen die meisten Kleinbuchstaben bogen- oder kreisförmige Rundungen aufweisen; Gegensatz gebrochene Schriften, Bastardschriften; Schriftcharakter.

Rundgotisch

Die am wenigsten gebrochene Schrift der DIN-Klassifikationsgruppe X; spätmittelalterliche Schrift, beruhend auf der Rotunda; vor allem im südeuropäischen Raum verwendet, dem Schriftbild der Antiqua nahestehend.

Sakkaden (Saccaden)

Die Sprünge im Leseprozeß, mit denen das Auge die Zeile entlanggleitet und die von Fixationen unterbrochen werden; während der S. ist das Auge blind. Springt das Auge zwischen zwei Fixationen noch einmal zurück, spricht man von Regressionen bzw. Regressionssakkaden.

Sans, Sans Serif

Namenszusatz für die serifenlose Variante von Schriften, die als Schriftsippen konzipiert sind, z.B. die rotis sans serif von Otl Aicher oder für serifenlose Schriften an sich wie die Gill Sans.

Satz

Kurzform für Schriftsatz.

Satzanweisung

Alles was der Typograf in der Satzanweisung festlegt, hat mit der Lesbarkeit zu tun: Schriftart, Schriftgröße, Satzbreite, Laufweite, Zeilenabstand, Zeilenzahl, Bildflächengröße, Satzart, Auszeichnungen und Gliederungen.

Satzart (auch: Satzanordnung)

Schriftsatzprinzip, das nach dem Längenverhältnis der Zeilen zueinander ein spezifisches Satzbild ergibt. Bei gleichlangen Zeilen erhält man Blocksatz oder zeilenversetzten Blocksatz, bei ungleichlangen Flattersatz; Formensatz, Rauhsatz, rechtsbündig, linksbündig.

Satzbild

Durch die Satzart entstehendes visuelles Abbild des Textes auf der Seite; Textbild.

Satzbreite

Spaltenbreite, Zeilenlänge

satzreif

Bezeichnung für ein Manuskript bzw. eine Textvorlage, die sprachlich so ausformuliert ist, daß sie ohne Vorauskorrektur und weitere Veränderungen gesetzt werden kann; beim DTP sollte der Text spätestens vor dem Umbruch satzreif sein, um Mehrfacharbeit und übersehene Trennungsstriche mitten in der Zeile zu vermeiden.

Satzspiegel

Im Entwurf bzw. Layout festgelegte Ränder, Spaltenlängen und -breiten etc.. Zum Satzspiegel gehört nicht der tote Kolumnentitel, Marginalien und Bogensignatur. Man unterscheidet „konventionellen“ und „unkonventionellen“ Satzspiegel. Der konventionelle Satzspiegel ist symmetrisch und folgt bestimmten Proportionsgesetzen (Villardsche Figur, Goldener Schnitt, Neunerteilung etc.). Der Satzspiegel kann aber auch asymmetrisch, frei bestimmt werden oder einem Gestaltungsraster folgen.

Scannen

Einlesen von Texten und Bildern am Scanner

Schattenschrift

Reliefartig wirkende Schrift, d.h. eine Schrift, die wirkt, als ob sie einen Körperschatten hätte, z.B. die Vineta BT

Schaugröße

Bei normalem Leseabstand je nach Schriftart Schriftgrade ab 12–14 Punkt für Textelemente, die die Aufmerksamkeit des Lesers wecken sollen (Headlines etc.); beim Lesen aus größerer Entfernung werden Schaugrößen zu Lesegrößen.

Schmutztitel

Die erste Seite eines Buches, auf der in der Regel lediglich der Name des Autors und der Buchtitel angegeben werden. Da Bücher ursprünglich nicht mit festem Einband geliefert wurden, sollte der Schmutztitel das Titelblatt (den Haupttitel) vor Beschmutzung schützen.

Schnellschuß

Eine besonders eilige Arbeit.

Schöndruck

Der zuerst erfolgende einseitige Druck eines Bogens, dem der Widerdruck auf der Rückseite folgt

Schreibschriften

Script; Schriftklasse VIII; typografische Formen von Schul- und Kanzleischriften.

Schrift

Die Gesamtheit unterschiedlicher Zeichen in Form von Drucktypen von gleichem Duktus und gleicher Größe, die zur Herstellung von Satz notwendig sind und sich von anderen Schriften durch besondere (periphere grafische) Merkmale unterscheiden; idiografische Schrift; typografische Schrift.

Schriftart

Nicht eindeutig festgelegter Begriff, der sich sowohl auf den individuellen wie auf den gruppenspezifischen Schriftcharakter als auch auf die Schriftklasse beziehen kann.

Schriftbreiten

Als Varianten der Dickte des Buchstabenbildes ergeben sich die Schriftschnitte eng, schmal, normal, breit und extrabreit; im DTP elongated, condensed, narrow, wide, expanded, extended.

Schriftcharakter

Gesamtheit aller Formelemente einer Schrift, durch die diese ihren spezifischen Ausdruck erhält. Man unterscheidet runde Schriften, gebrochene Schriften und fremde Schriften. Schriften mit einer Mischung aus runden und gebrochenen Formen werden als Bastardschriften bezeichnet.

Schriftduktus

Duktus

Schriftfamilie

Klassifizierung und Einteilung der Schriften in Familien. Die Gesamtheit aller Schriftgarnituren in sämtlichen Schriftschnitten; so gehören z.B. zur Schriftfamilie der Garamond die Schriftschnitte normal, kursiv, halbfett, halbfett kursiv, Kapitälchen etc.; vgl. Schriftsippe.

Schriftgarnitur

Bleisatzterminus: sämtliche existierenden Schriftgrade eines Schriftschnitts. Die Sch. der einzelnen Schriftschnitte bilden dann die Schriftfamilie.

Schriftgattung

Gruppe von (Druck-)Schriften innerhalb einer Klassifikation (z.B. DIN 16518), die formalen und/oder schriftgeschichtlichen Kriterien folgt. Schriftgattungen sind Renaissance-Antiqua, Barock-Antiqua, Serifenlose Linear-Antiqua etc.

Schriftgrad

Die in typographischen Punkten angegebene Schriftgröße; im Bleisatz in festgelegten Größen von der Schriftgießerei hergestellt (welche Größen verfügbar waren, hing von der Schriftart ab):

Pt   Benennung

03  Brillant

04  Diamant

05  Perl

06  Nonpareille

07  Kolonel

08  Petit

09  Borgis (Bourgeois)

10  Garmond (Korpus)

12  Cicero

14  Mittel

16  Tertia

20  Text

24  Doppelcicero (Zweicicero)

28  Doppelmittel

32  Kleine Kanon

36  Kanon

42  Grobe Kanon

48  Kleine Missal

60  Grobe Missal

72  Kleine Sabon (Sechscicero)

84  Grobe Sabon (Siebencicero)

96 Achtcicero

Schriftgröße

Die (optische) Schriftgröße errechnet sich aus der Distanz von der Oberkante der Oberlänge zur Unterkante der Unterlänge. Sie ist mit dem Schriftkegel bzw. Schriftgrad nur bedingt identisch, da im Bleisatz der Buchstabenkörper (Stempel, Kegel) stets größer als das Schriftbild war.

Schrifthöhen

Im DTP ist das Messen von Schrift problematisch, da der angegebene Schriftgrad nicht unbedingt mit der Größe des tatsächlichen Schriftbilds identisch ist. Typografen sprechen daher von unterschiedlichen Schrifthöhen: Versalhöhe, hp-Höhe (größte vertikale Ausdehnung), sowie x-Höhe (Mittellänge). Zu beachten ist außerdem, daß bei vielen Schriften nach dem humanistischen Formprinzip die Versalhöhe etwas kleiner ist als die Oberlänge.

Schriftkegel

Die dem Schriftgrad entsprechende Höhe der Letter als Stempel (Konsole, Buchstabenkörper); in der Regel größer als das entsprechende Schriftbild.

Schriftklasse

Klassifikation der Druckschriften

Schriftklassifikation

Klassifikation der Druckschriften

Schriftlagen

Die Schriftlage oder Schriftrichtung ergibt die Schriftschnitte geradestehend (normal) und kursiv, im DTP heißt die schräggelegte Version einer serifenlosen Linear-Antiqua oblique.

Schriftlinie

Die Grundlinie aller Druckschriften des lateinischen, griechischen und kyrillischen Alphabets, auf der alle Großbuchstaben und die Kleinbuchstaben ohne Unterlängen „stehen“.

Schriftmanipulation

Elektronische Bearbeitung des Schriftbildes durch Dehnen, Pressen, (Verzerren) sowie Schrägstellen nach links oder rechts. Typografisch oft problematisch, besonders wenn dadurch ein kursiver Schriftschnitt simuliert werden soll.

Schriftmischen

Die Verwendung von Schriften unterschiedlichen Charakters in einer Drucksache; nicht zu verwechseln mit der Hervorhebung durch einen anderen Schriftschnitt der gleichen Schriftfamilie (dem Auszeichnen). Eine stilistisch einwandfreie Schriftmischung setzt gleichen Schriftduktus, aber Kontrast in der Anmutung voraus.

Schriftsatz

Erfassung des Textes für den Druck. Je nach Kommunikationsbereich, Textsorte bzw. -gattung und Textteil sowie den damit verbundenen speziellen Anforderungen unterscheidet man Akzidenzsatz, Werksatz, Zeitungssatz, Titelsatz, Mengensatz, Katalogsatz, Gedichtsatz, Dramensatz, Formelsatz, Botanischer Satz, Stammtafelsatz, Kalendersatz, Tabellensatz.

Schriftsetzer

Zuständig für das Setzen des Textes bzw. der Drucksache, d.h. das Zusammensetzten der Lettern zu Wörtern und Zeilen sowie für den Umbruch des Textes in Spalten, Seiten und Werken.

Schriftschnitt

Schriftvariante innerhalb einer Schriftfamilie, die sich von anderen Varianten durch bestimmte periphere grafische Merkmale im Schriftbild (Strichdicke/Schriftstärke, Buchstabenbreite/Schriftbreite, Neigungsgrad/Schriftlage) unterscheidet. z.B. bei Werkschriften die Schriftschnitte regular, halbfett, kursiv, Kapitälchen.

Schriftsippe

Schriften, die bei bestimmten gleichen peripheren grafischen Merkmalen (Buchstabenaufbau, -relationen, -breite und Laufweite) aus Schriftfamilien mit serifennormalen, serifenbetonten und serifenlosen Varianten bestehen, wie z.B. die Schrift Rotis aus dem Jahr 1988 von Otl Aicher.

Schriftstärke

Nach der Stärke des Schriftbildes unterscheidet man die Schriftschnitte mager, normal, halbfett, dreiviertelfett, fett und extrafett (im DTP u.a. hairline, light, regular, medium, demi/semi bold, bold, black, heavy, ultra bold).

Schriftsystem

Eine Gruppe zusammengehöriger Schriftarten (Schriftklassifikation), die typometrisch aus einem Grundkörper entwickelt wurden und deren Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen in der Regel die gleichen Grundformen und Proportionen besitzen. Auch als Corporate Fonts oder als Schriftsippen bezeichnet.

Schusterjunge

Alleinstehende Anfangszeile eines Absatzes am Ende einer Kolumne (Spalte oder Seite). Gegensatz Hurenkind.

Schwabacher

Schrift aus der Gruppe der Gebrochenen Schriften (Xc); im 15. Jhdt. entstanden, derber, offener und breitlaufender als die Gotisch.

Schweizerdegen

Eine Person, die in der Tradition Gutenbergs sowohl den Beruf des Schriftsetzers als auch des Buchdruckers gelernt hatte und somit doppelt einsetzbar, war. Wie es zum „Schweizerdegen“ kam ist nicht eindeutig zu erklären. Möglicherweise bezieht sich der Ausdruck auf die Schweizer Landsknechte, die für Sold mal diesem, mal jenem Herrn dienten.

Scribble

Erste Entwurfsphase beim Layout: grob hingekritzelte Ideenskizze.

Script

Schreibschrift

Seitenzahl/Pagina

In Büchern, Broschüren oder Zeitschriften über oder unter der Kolumne stehende Zahlen zur fortlaufenden Numerierung der Seiten; toter Kolumnentitel, lebender Kolumnentitel.

Semi Bold

Halbfetter Schriftschnitt, auch Demi Bold.

Semi Sans

Zusatz für die serifenlose Variante von Schriften einer Schriftsippe, bei denen die unterschiedlichen Strichstärken der Grundstriche beibehalten wurden, z.B. die Rotis semi sans von Otl Aicher.

Semi Serif

Innerhalb von Schriftsippen Namenszusatz für die Schriftvariante, bei der die oberen Enden von Ober- und Mittellängen Serifen tragen, während die auf der Schriftlinie befindlichen Enden serifenlos sind, z.B. die Rotis semi serif von Otl Aicher.

Serif

Namenszusatz für die mit Serifen versehene Variante von Schriften, die als Schriftsippen konzipiert sind, z.B. die Rotis serif von Otl Aicher.

Serifen

An-, Ab- und Endstriche, mit denen die Buchstaben beginnen oder abschließen, sowie die „Füßchen“, auf denen sie stehen; periphere grafische Merkmale; Charakteristikum von Schriften der DIN-Klassen I-V.

Serifenbetonte Linear-Antiqua

Schriftklasse V von DIN 16518; Schriften, bei denen die Strichstärke von Serifen und Waagerechten der Senkrechten angenähert, gleich oder stärker ist. Es lassen sich 4 Untergruppen unterscheiden:

  • von der Klassizistischen Antiqua abgeleitete Schriften (Clarendon, Egyptienne, Glypha, Serifa).
  • Durch überstarke Betonung der Serifen entstanden weitere Formen wie die Italienne oder die als „Westernschrift“ bekannte Toscanienne.
  • Zeitungsschriften als pragmatisch bedingte Übergangsformen von Klassizistischer Antiqua und Serifenbetonter Linear-Antiqua (Candida, Century, Excelsior, FF News, Shadow);
  • konstruierte Schriften (Cairo, Karnak, Lubalin Graph, Memphis, Rockwell);

in diesem Jhdt. von der Renaissance-Antiqua abgeleitete Schriften (selten) als Leseschriften (Joanna, Lino Letter).

Serifenlose Linear-Antiqua

Schriftklasse VI; gewöhnlich unter der Sammelbezeichnung Grotesk geführte Schriften seit dem 1/3 des 19. Jhdts., denen optisch gleiche Strichstärke aller Buchstaben bei Rundungen und Senkrechten gemeinsam ist; zerfällt in 4 Gruppen:

  • „Ältere Grotesk“, von der Klassizistischen Antiqua hergeleitet, mit statischem, ruhig und geschlossen wirkendem Charakter (Akzidenz-Grotesk, Helvetica, Arial, Folio, Univers etc.).
  • „Jüngere Grotesk“, die sich an den Formen der Renaissance Antiqua orientiert, mit dynamischerem Charakter (Frutiger, Gill u.a.).
  • „Amerikanische Grotesk“, mit größeren Mittellängen und offeneren Binnenräumen (Franklin Gothic, News Gothik etc.).
  • Die rein geometrisch „Konstruierte Grotesk“ (Avant Garde, Futura u.a.) mit z.T. extremen Unterschieden in der Dickte der einzelnen Buchstaben, daher sind einige Schriften dieser Gruppe von begrenzter Lesbarkeit.
Serifennormale Antiquaschriften

Zusammenfassender Terminus für Schriften der DIN-Klassen I-IV. Schriften dieser Gruppe sollten nicht miteinander gemischt werden, da zwischen ihnen kein ausreichender Kontrast besteht.

Setzen

Das Erfassen eines Textes für den Druck in Form eines Schriftsatzes durch Zusammenstellen von Lettern im Hand- oder Maschinensatz, Blei-, Foto- oder Computersatz; professionell durch den Schriftsetzer; im DTP in der Regel durch Laien.

Setzer

Kurz für Schriftsetzer.

Setzkasten

Flacher Kasten mit größeren und kleineren Fächern eingeteilt zur Aufbewahrung von Lettern im Bleisatz.

Shaded, Shadow

Schattenschrift

Siebdruck

Direktes Druckverfahren z. B. auf TShirts, Dosen, Plastik, Schilder o. ä.

Signet

Firmen- oder Markenzeichen, heute meist Logo genannt. Man unterscheidet:

  • Buchstabensignet aus markant gestalteten Buchstaben;
  • Bildsignet aus bildhaft verformten Buchstaben, die die Dienstleistungen des Unternehmens erkennen lassen;
  • Sinnsignet: abstraktes Zeichen, das auf Assoziationen beim Betrachter baut.
Silhouettensatz

Im DTP automatisch erzeugbare Satzart, bei der die Satzränder den Formen eines Bildes folgen; in der Regel als Formensatzbezeichnet; dem Blocksatz verwandt, da die Zeilenlänge durch die Bildkonturen vorgegeben ist.

Skalieren, skalierbar

Die Fonts im DTP sind frei skalierbar, d.h. daß mittels einer Datei Schriftgrade unterschiedlichster Größe dargestellt werden können. Der Nachteil: das Schriftbild größerer Schriftgrade erscheint im Verhältnis zu kleineren fetter.

Small Caps

Kapitälchen.

Sonderzeichen

Strenggenommen nur die durch Zusätze (Akzente etc.) erweiterten Buchstaben des lateinischen Alphabets; im DTP als Sammelbezeichnung für alle nicht ursprünglich im ASCII-Code enthaltenen Zeichen, also auch alphabetische Zusatzzeichen und Logographe etc.

Spalte

Vertikaler Teil einer Kolumne; die in mehrere, durch Zwischenschlag (mit oder ohne Spaltenlinie) voneinander getrennte Satzgruppen gegliedert ist.

Spaltenabstand (Spaltenzwischenraum)

Leerraum zwischen Spalten; sollte deutlich größer sein als der maximale Wortabstand und der Zeilenabstand.

Spaltenbreite

Bei mehrspaltigem Satz die Satzbreite (Zeilenlänge) einer Spalte. Kann im Satzspiegel konstant sein oder variieren, einem Gestaltungsraster folgen oder – was weniger empfehlenswert ist – fallweise völlig frei gewählt werden.

Spalten(trenn)linie

Linie zur besseren optischen Abgrenzung zweier Spaltenbreiten, vor allem in Zeitungen und Zeitschriften bei kleinem Spaltenzwischenraum; sollte der Strichstärke und dem Charakter der Grundschrift entsprechen.

Spatium

Im Bleisatz dünnes, nichtdruckendes Metallstückchen zum Ausschließen, Ausgleichen und Spationieren mit einer Dicke von 0,5, 1 oder 1,5 typografischen Punkten.

Spationieren

Im Bleisatz bezeichnet man damit das Einfügen von Leerraum mit Spatien zum Hervorheben von Textteilen (Sperren), zum optischen Angleichen der Buchstabenabstände bei Versalien (Ausgleichen) und zur Vergrößerung von Wortabständen für den Blocksatz (Ausschließen und Austreiben).

Sperren

Hervorheben eines Wortes durch das Vergrößern der Buchstabenzwischenräume. Für Antiquasatz heute verpönt, ist Sperren für Fraktursatz immer noch das angemessene Hervorhebungsmittel.

Spieß

Im Bleisatz: mitdruckendes Blindmaterial, das beim Drucken mit eingefärbt wurde und auf dem Papier einen Abdruck hinterließ. Im DTP können spießartige Effekte entstehen, wenn von verschobenen oder getilgten Grafiken aus Versehen kleinere Elemente nicht gelöscht werden.

Steg

Hohlgegossene Bleiklötze von 2 bis 4 Cicero Stärke und 4 bis 20 Cicero Länge, mit denen der Leerraum im Satz bzw. in der Druckform ausgefüllt wurde. Im DTP und in der Laientypografie dient Steg als Begriff für die unterschiedlichen Ränder der Druckform (Kopf-, Außen-/Seiten-, Bund-/Innen- und Fußsteg). Strenggenommen stammen diese Bezeichnungen aber aus dem Buchdruck im Bleisatz, wo die Seiten in der Druckform durch die unterschiedlichen Stege (aus Eisen) nach dem Ausschießen fest zusammengehalten wurden.

Stürzen

Drehen einer Schrift um z.B. 90°

Stylesheet

In DTP-Programmen ein Dateityp, in dem die Layoutwerte (Typografie der Absatzformate wie Schriftart, Schriftgröße, Laufweite, Zeilenabstand, Wortabstand, Satzart etc. sowie makrotypografische Parameter wie Papiergröße, Ränder, Satzspiegel etc.) gesammelt sind.

Swash

Schwungbuchstaben

symmetrische Typografie/axiale Satzanordnung/Mittelachse

Typographisches Anordnungsprinzip, bei dem unterschiedlich breite Zeilen auf Mitte ausgeschlossen, d.h. um eine Achse angeordnet werden, die senkrecht durch die Papiermitte verläuft. Gilt als die klassische Satzweise und eignet sich vor allem für feierlichen Titelsatz, Urkunden u.ä..

Schusterjunge

Alleinstehende Anfangszeile eines Absatzes am Ende einer Kolumne (Spalte oder Seite). Gegensatz Hurenkind.

Schwabacher

Schrift aus der Gruppe der Gebrochenen Schriften (Xc); im 15. Jhdt. entstanden, derber, offener und breitlaufender als die Gotisch.

Schweizerdegen

Eine Person, die in der Tradition Gutenbergs sowohl den Beruf des Schriftsetzers als auch des Buchdruckers gelernt hatte und somit doppelt einsetzbar, war. Wie es zum „Schweizerdegen“ kam ist nicht eindeutig zu erklären. Möglicherweise bezieht sich der Ausdruck auf die Schweizer Landsknechte, die für Sold mal diesem, mal jenem Herrn dienten.

Scribble

Erste Entwurfsphase beim Layout: grob hingekritzelte Ideenskizze.

Script

Schreibschrift

Seitenzahl/Pagina

In Büchern, Broschüren oder Zeitschriften über oder unter der Kolumne stehende Zahlen zur fortlaufenden Numerierung der Seiten; toter Kolumnentitel, lebender Kolumnentitel.

Semi Bold

Halbfetter Schriftschnitt, auch Demi Bold.

Semi Sans

Zusatz für die serifenlose Variante von Schriften einer Schriftsippe, bei denen die unterschiedlichen Strichstärken der Grundstriche beibehalten wurden, z.B. die Rotis semi sans von Otl Aicher.

Semi Serif

Innerhalb von Schriftsippen Namenszusatz für die Schriftvariante, bei der die oberen Enden von Ober- und Mittellängen Serifen tragen, während die auf der Schriftlinie befindlichen Enden serifenlos sind, z.B. die Rotis semi serif von Otl Aicher.

Serif

Namenszusatz für die mit Serifen versehene Variante von Schriften, die als Schriftsippen konzipiert sind, z.B. die Rotis serif von Otl Aicher.

Serifen

An-, Ab- und Endstriche, mit denen die Buchstaben beginnen oder abschließen, sowie die „Füßchen“, auf denen sie stehen; periphere grafische Merkmale; Charakteristikum von Schriften der DIN-Klassen I-V.

Serifenbetonte Linear-Antiqua

Schriftklasse V von DIN 16518; Schriften, bei denen die Strichstärke von Serifen und Waagerechten der Senkrechten angenähert, gleich oder stärker ist. Es lassen sich 4 Untergruppen unterscheiden:

  • von der Klassizistischen Antiqua abgeleitete Schriften (Clarendon, Egyptienne, Glypha, Serifa).
  • Durch überstarke Betonung der Serifen entstanden weitere Formen wie die Italienne oder die als „Westernschrift“ bekannte Toscanienne.
  • Zeitungsschriften als pragmatisch bedingte Übergangsformen von Klassizistischer Antiqua und Serifenbetonter Linear-Antiqua (Candida, Century, Excelsior, FF News, Shadow);
  • konstruierte Schriften (Cairo, Karnak, Lubalin Graph, Memphis, Rockwell);

in diesem Jhdt. von der Renaissance-Antiqua abgeleitete Schriften (selten) als Leseschriften (Joanna, Lino Letter).

Serifenlose Linear-Antiqua

Schriftklasse VI; gewöhnlich unter der Sammelbezeichnung Grotesk geführte Schriften seit dem 1/3 des 19. Jhdts., denen optisch gleiche Strichstärke aller Buchstaben bei Rundungen und Senkrechten gemeinsam ist; zerfällt in 4 Gruppen:

  • „Ältere Grotesk“, von der Klassizistischen Antiqua hergeleitet, mit statischem, ruhig und geschlossen wirkendem Charakter (Akzidenz-Grotesk, Helvetica, Arial, Folio, Univers etc.).
  • „Jüngere Grotesk“, die sich an den Formen der Renaissance Antiqua orientiert, mit dynamischerem Charakter (Frutiger, Gill u.a.).
  • „Amerikanische Grotesk“, mit größeren Mittellängen und offeneren Binnenräumen (Franklin Gothic, News Gothik etc.).
  • Die rein geometrisch „Konstruierte Grotesk“ (Avant Garde, Futura u.a.) mit z.T. extremen Unterschieden in der Dickte der einzelnen Buchstaben, daher sind einige Schriften dieser Gruppe von begrenzter Lesbarkeit.
Serifennormale Antiquaschriften

Zusammenfassender Terminus für Schriften der DIN-Klassen I-IV. Schriften dieser Gruppe sollten nicht miteinander gemischt werden, da zwischen ihnen kein ausreichender Kontrast besteht.

Setzen

Das Erfassen eines Textes für den Druck in Form eines Schriftsatzes durch Zusammenstellen von Lettern im Hand- oder Maschinensatz, Blei-, Foto- oder Computersatz; professionell durch den Schriftsetzer; im DTP in der Regel durch Laien.

Setzer

Kurz für Schriftsetzer.

Setzkasten

Flacher Kasten mit größeren und kleineren Fächern eingeteilt zur Aufbewahrung von Lettern im Bleisatz.

Shaded, Shadow

Schattenschrift

Siebdruck

Direktes Druckverfahren z. B. auf TShirts, Dosen, Plastik, Schilder o. ä.

Signet

Firmen- oder Markenzeichen, heute meist Logo genannt. Man unterscheidet:

  • Buchstabensignet aus markant gestalteten Buchstaben;
  • Bildsignet aus bildhaft verformten Buchstaben, die die Dienstleistungen des Unternehmens erkennen lassen;
  • Sinnsignet: abstraktes Zeichen, das auf Assoziationen beim Betrachter baut.
Silhouettensatz

Im DTP automatisch erzeugbare Satzart, bei der die Satzränder den Formen eines Bildes folgen; in der Regel als Formensatzbezeichnet; dem Blocksatz verwandt, da die Zeilenlänge durch die Bildkonturen vorgegeben ist.

Skalieren, skalierbar

Die Fonts im DTP sind frei skalierbar, d.h. daß mittels einer Datei Schriftgrade unterschiedlichster Größe dargestellt werden können. Der Nachteil: das Schriftbild größerer Schriftgrade erscheint im Verhältnis zu kleineren fetter.

Small Caps

Kapitälchen.

Sonderzeichen

Strenggenommen nur die durch Zusätze (Akzente etc.) erweiterten Buchstaben des lateinischen Alphabets; im DTP als Sammelbezeichnung für alle nicht ursprünglich im ASCII-Code enthaltenen Zeichen, also auch alphabetische Zusatzzeichen und Logographe etc.

Spalte

Vertikaler Teil einer Kolumne; die in mehrere, durch Zwischenschlag (mit oder ohne Spaltenlinie) voneinander getrennte Satzgruppen gegliedert ist.

Spaltenabstand (Spaltenzwischenraum)

Leerraum zwischen Spalten; sollte deutlich größer sein als der maximale Wortabstand und der Zeilenabstand.

Spaltenbreite

Bei mehrspaltigem Satz die Satzbreite (Zeilenlänge) einer Spalte. Kann im Satzspiegel konstant sein oder variieren, einem Gestaltungsraster folgen oder – was weniger empfehlenswert ist – fallweise völlig frei gewählt werden.

Spalten(trenn)linie

Linie zur besseren optischen Abgrenzung zweier Spaltenbreiten, vor allem in Zeitungen und Zeitschriften bei kleinem Spaltenzwischenraum; sollte der Strichstärke und dem Charakter der Grundschrift entsprechen.

Spatium

Im Bleisatz dünnes, nichtdruckendes Metallstückchen zum Ausschließen, Ausgleichen und Spationieren mit einer Dicke von 0,5, 1 oder 1,5 typografischen Punkten.

Spationieren

Im Bleisatz bezeichnet man damit das Einfügen von Leerraum mit Spatien zum Hervorheben von Textteilen (Sperren), zum optischen Angleichen der Buchstabenabstände bei Versalien (Ausgleichen) und zur Vergrößerung von Wortabständen für den Blocksatz (Ausschließen und Austreiben).

Sperren

Hervorheben eines Wortes durch das Vergrößern der Buchstabenzwischenräume. Für Antiquasatz heute verpönt, ist Sperren für Fraktursatz immer noch das angemessene Hervorhebungsmittel.

Spieß

Im Bleisatz: mitdruckendes Blindmaterial, das beim Drucken mit eingefärbt wurde und auf dem Papier einen Abdruck hinterließ. Im DTP können spießartige Effekte entstehen, wenn von verschobenen oder getilgten Grafiken aus Versehen kleinere Elemente nicht gelöscht werden.

Steg

Hohlgegossene Bleiklötze von 2 bis 4 Cicero Stärke und 4 bis 20 Cicero Länge, mit denen der Leerraum im Satz bzw. in der Druckform ausgefüllt wurde. Im DTP und in der Laientypografie dient Steg als Begriff für die unterschiedlichen Ränder der Druckform (Kopf-, Außen-/Seiten-, Bund-/Innen- und Fußsteg). Strenggenommen stammen diese Bezeichnungen aber aus dem Buchdruck im Bleisatz, wo die Seiten in der Druckform durch die unterschiedlichen Stege (aus Eisen) nach dem Ausschießen fest zusammengehalten wurden.

Stürzen

Drehen einer Schrift um z.B. 90°

Stylesheet

In DTP-Programmen ein Dateityp, in dem die Layoutwerte (Typografie der Absatzformate wie Schriftart, Schriftgröße, Laufweite, Zeilenabstand, Wortabstand, Satzart etc. sowie makrotypografische Parameter wie Papiergröße, Ränder, Satzspiegel etc.) gesammelt sind.

Swash

Schwungbuchstaben

symmetrische Typografie/axiale Satzanordnung/Mittelachse

Typographisches Anordnungsprinzip, bei dem unterschiedlich breite Zeilen auf Mitte ausgeschlossen, d.h. um eine Achse angeordnet werden, die senkrecht durch die Papiermitte verläuft. Gilt als die klassische Satzweise und eignet sich vor allem für feierlichen Titelsatz, Urkunden u.ä..

Tabellensatz

Geordnete Wiedergabe von Zahlen und Text

Tabellenziffern

Vorwiegend zum Satz von Tabellen verwendete Ziffern, die genau die Dicke eines Halbgevierts umfassen.

Template

Vorlagendatei

Text

Textschrift für den Mengensatz; entspricht der Brotschrift des Bleisatzes.

Textbild

Im Gegensatz zum Layout bezieht sich Textbild ausschließlich auf die verbalen Teile der Drucksache.

Textur, Textura

Gotische Schrift des Spätmittelalters, die Johannes Gutenberg als Vorlage für seinen Bibeldruck verwendete. Der Name geht zurück auf das gewebeartige Erscheinungsbild der in dieser Schrift geschriebenen bzw. gedruckten, meist liturgischen Texte.

Textverarbeitung

Sich anfangs an der Schreibmaschine orientierende Software zur Erstellung von Dokumenten am Computer.

Titelsatz

Herstellung des Satzes von Buchtiteln, Titeln von Broschüren u.ä.; Teilgebiet des Akzidenzsatzes; im weiteren Sinn auch der Satz von Urkunden, Diplomen u.a.; soll die an Qualitätssatz gestellten Anforderungen erfüllen.

Titelschriften

Im Bleisatz allgemein die größeren Grade der Brotschriften; zusätzlich gab es spezielle Versalschriften, die hauptsächlich für den Titelsatz verwendet wurden; solche Schriftfonts tragen im DTP den Zusatz Title.

Title

Titelschrift, vor allem für den Werksatz.

Titling

Versalschrift für Titelseiten (z.B. Buchtitel).

Toscanienne

Schriftvariante der Egyptienne mit sehr stark betonten horizontalen Strichen, als „Westernschrift“ bekannt.

toter Kolumnentitel

Nicht wechselnder Kolumnentitel

Trennungen

Mehr als drei Trennungen sollten aus ästhetischen Gründen nicht untereinander stehen und am Ende einer Seite sollte keine Trennung erfolgen. In Überschriften und Bildtexten sind Trennungen zu vermeiden.

Treppenfall

Zeilenfall wie folgt:

xxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Trichterfall

Zeilenfall wie folgt:

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxxxx

Type

Letter

Typografie

Zusammengesetzt aus griech. typos (Schlag, Spur, Gestalt, Gepräge, Abdruck) und graphein (zeichnen, malen, einritzen, graben, schreiben), heißt also eigentlich: Schreiben mit Hilfe (vorgeprägter) Formen. Der Begriff umfaßt einerseits die Gesamtheit aller Mittel, durch die sprachlicher Text für den Druck visualisiert wird, andererseits den visuellen Gestaltungsprozeß sowie das daraus resultierende Produkt.

typografisches Punktsystem

Maßsystem. Die Werte für den typografischen Punkt sind nicht einheitlich festgelegt; es gibt als Varianten: Didot-Punkt, DTP-Punkt, Pica-Punkt.

»typografisches Schreiben«

Dabei werden oft handschriftliche Schreibkonventionen auf den typografischen Text übertragen und die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Software mechanisch und unreflektiert eingesetzt; außerdem fehlt nicht selten ein gestalterisches Gesamtkonzept; Vorstufe der Kulturtechnik Typografie; Laientypografie.

Typometer

Verwendet der Typograf, Schrift- bzw. DTP-Setzer zum Messen der Schriftgröße

Typosignale

Typografisches Gestaltungsmaterial in Form von gefüllten oder konturierten Kreisen, Dreiecken und Quadraten, auch Pfeile und Zeigefinger können hinzugezählt werden. Sie dienen als Blickfang in Anzeigen, Wurfzetteln und Anschlägen. Im DTP mit anderen Zeichen meist in Dingbats genannten Symbolschriften zusammengefaßt.

Typoskript

Maschinenschriftliche Textvorlage, nach der in der Setzerei bzw. Druckerei der Satz angefertigt wird.

Überhang

Bei Bleilettern über den Schriftkegel hinausragende Teile des Buchstabens, vor allem bei größeren Graden von Kursiv- und Schreibschriften, aber auch bei Versalien mit Akzenten.

Ultra Bold

Extrafetter Schriftschnitt; auch: Heavy.

Umbruch

Die Herstellung einer Werk- oder Zeitungsseite durch Verteilung der Textzeilen auf Seiten und Spalten. Durch Vermeidung von Umbruchfehlern (Hurenkinder, Schusterjungen) soll ein möglichst störungsfreier Lese-Rhythmus garantiert werden.

Umbruchfehler, Umbruchkrankheit

Typografischer Fehler, der sich sowohl störend auf den Lese-Rhytmus auswirkt als auch unästhetisch ist. Z. B.: Hurenkinder und Schusterjungen, aber auch am Ende einer Spalte oder Seite stehende Zwischenüberschriften sowie Zwischenüberschriften mit darübergeschlagenem Leerraum am Kopf einer Seite oder Spalte u.ä.

Umbruchprogramm

DPT-Software, bei der automatisch der Seitenumbruch vorgenommen wird und die sich so besonders zur Herstellung umfangreicher Publikationen eignet.

umlaufende Zeile

Durch Papierformat, Schriftgröße und Spaltenbreite/Zeilenlänge technisch bedingte Brechung einer Verszeile, bei der ohne Störung des sprachlichen und inhaltlichen Zusammenhangs der Rest der Zeile in einer eigenen Zeile auf einer „zweiten Linksachse“ nach rechts gestellt wird.

Unterlänge

Der unter die Schriftlinie reichende Teil der Kleinbuchstaben g, j, p, q, y und f sowie ß bei vielen kursiven Schriften.

Unterlegen

Schriften mit unterschiedlich großem Schriftbild durch Unterlegen von dünnen Regletten auf die gleiche Schriftlinie bringen.

Unterlegung

Farbe unter einem Text.

Unterschneiden

Im Bleisatz wurde bei bestimmten Schriftschnitten und Schriftgraden einige Buchstaben (z.B. das kursive f, das V „unterschnitten“, d.h. sie ragten horizontal über den Kegel hinaus, um den optischen Abstand zum nächsten Buchstaben auszugleichen; Kerning.

Unterstreichungen

Verpöntes Hervorhebungsmittel. Wird unterstrichen, ist darauf zu achten, daß die Strichstärke der Schrift angepaßt ist und sich der Strich genügend weit von der Schriftgrundlinie befindet und daß Buchstaben mit Unterlängen nicht unterstrichen werden dürfen.

Unziale

Großbuchstaben-/Majuskelschrift; in frühchristlicher Zeit aus der römischen Capitalis entstandene Buchschrift mit runden Formen und Ansätzen zu Ober- und Unterlängen.
kleine Initiale; als einfacher Buchstabe größeren Grades am Kapitelanfang vor zwei oder drei Zeilen gesetzt.

Vakatseite

Unbedruckte Seite eines Werks, die aber bei der Seitenpaginierung mitgezählt wird.

Venezianische Renaissance-Antiqua

Schriftklasse I; Renaissance-Antiqua

Verfasserkorrektur

Autorenkorrektur

Versal, Versalien

Auf die Majuskelschriften, vor allem die römische Capitalis, zurückgehenden Großbuchstaben.

Versalhöhe

Höhe des Buchstaben H von der Grundlinie (Schriftlinie) bis zur oberen Strichbegrenzung. Bei vielen Schriften, vor allem den historischen Varianten der Renaissance-Antiqua und den davon abgeleiteten Serifenlosen, etwas kleiner als die Oberlänge, ein Beweis für die doppelte stilistische Herkunft von Versalien und Gemeinen.

Versalsatz

Textteile, die nur in Großbuchstaben (Versalien) gesetzt werden (z.B. bei Titelsatz). Bei diesen wurde im Bleisatz die Technik des Ausgleichens vorausgesetzt; im DTP ohne manuelle Nachbereitung automatisch meist mit zu enger Laufweite.

Versalschrift

Schrift oder Schriftschnitt, deren Zeichensatz nur aus Versalien, Ziffern und Interpunktionszeichen besteht; vorwiegend für Titel- und Akzidenzsatz.

Versalziffern

Ziffern in Versalhöhe, d.h. ohne Ober- und Unterlängen; als Charakterziffern mit individueller Dickte, als Tabellenziffern in der Breite eines Halbgevierts.

vertikaler Raumbedarf

Mindestraum, den eine Schrift im Text normalerweise benötigt; besteht aus der Vertikalhöhe (oder hp-Höhe) plus an der Unterlänge hinzu-gefügtem Raum, in etwa den Schriftgraden des Bleisatzes entsprechend; daher auch fiktiver Kegel genannt.

Vertikalhöhe

Optische Schriftgröße, gemessen von der Unterkante der Unterlänge bis zur Oberkante der Oberlänge. hp-Höhe = größte vertikale Ausdehnung; vertikaler Raumbedarf.

Vierliniensystem

Groß- und Kleinbuchstaben der lateinischen Schrift bilden vier imaginäre Linien, an die die Buchstaben grenzen (Mittel-, Oberund Unterlänge). Dadurch entstehen charakteristische Wortbilder.

Viertelgeviert

Im Bleisatz Ausschlußstück (Leerraum) in der Breite des vierten Teils des Schriftkegels, bei einer 12-Punkt-Schrift also 3 pt.

Vignetten

Bildhaftes oder abstraktes typografisches Ziermaterial; meist in DTP-Fonts namens Ornaments enthalten; vgl. Zierat.

Villardsche(r) Teilungskanon, Figur

Geometrische Figur, bei der eine Linie fortschreitend in immer kleinere Teile geteilt wird (nicht zu verwechseln mit dem Goldenen Schnitt). Diese Figur; benannt nach dem um 1230–35 nachweisbaren französischen Baumeister Villard de Honnecourt aus der Picardie, wird (im Verhältnis 2:1) zur Konstruktion des Satzspiegels von BuchDoppelseiten benutzt und ergibt dann eine Neunerteilung (siehe unten). Durch diese Konstruktion erhält man einen Satzspiegel, der immer die gleichen Proportionen wie die Buchseite hat.

Vorauskorrektur

Das Überprüfen eines in Manuskriptform abgelieferten Textes vor Beginn des Setzens im Verlag oder in der Druckerei, vor allem im Hinblick auf Vollständigkeit, Orthographie und einheitlicher Anwendung von Satzzeichen, Symbolen, Fußnoten etc.

Vorschlag

Im Werksatz: Freier Raum über einem Kapitelanfang. Sollte mit der Rückseite Register halten, d.h. eine volle Zahl von Textzeilen umfassen. Nach dem Vorschlag läßt man den Text am besten mit einer Initiale beginnen.

Vorschub

Zeilenvorschub

Waisenkind

Alleinstehende Anfangszeile eines Absatzes am Ende einer Kolumne (Spalte oder Seite); nicht zu verwechseln mit der Fehlübersetzung von engl. orphans zu Waise in manchen Textverarbeitungs- und DTP-Programmen. Gegensatz Hurenkind

Warenzeichen

Typografisch gestalteter Namenszug oder erfundenes Wort, das für ein Produkt steht. Heute meist als Logo bezeichnet; wesentlicher Teil des Corporate Design.

Wasserzeichen

Durchscheinende Zeichnung im Papier

Werkdruck

Im engeren Sinn die Herstellung von Druckbogen für Bücher und Broschüren ohne oder mit nur wenigen Abbildungen; im weiteren Sinn der Druck aller Bücher und Broschüren; Gegensatz Illustrationsdruck; vgl. Akzidenzdruck, Zeitungsdruck.

Werksatz

Satz und Umbruch von Büchern jeder Art (schöngeistige, wissenschaftliche, industrielle und kommerzielle). Zum W. gehören die Wahl der dem Inhalt angemessenen Schrift (Anmutung), die Konstruktion des Satzspiegels, der tote bzw. lebende Kolumnentitel, Marginalien, Fußnoten etc. Gegensatz Akzidenzsatz, Zeitungssatz.

Werkschriften

Im Bleisatz Schriften von 8 bis 12 Punkt aus dem Bereich der Brotschriften, die für den Werksatz verwendet wurden; vgl. Mengentext.

Wide

Breiter Schriftschnitt.

Widerdruck

Druck auf der Rückseite des im Schöndruck bereits bedruckten Druckbogens.

Winkelhaken

Gerät aus Metall für den Handsatz, bei dem die Zeilenlänge eingestellt wurde und das das Ausschließen aller Zeilen auf die gleiche technische Breite ermöglichte.

Witwe

Übersetzung von widow für das Hurenkind.

Wortabstand

Leerraum, durch den die einzelnen Wörter voneinander getrennt sind. Je nach Schriftart und Schriftschnitt variiert der Wortabstand zwischen einem Viertel- und einem Halbgeviert, wobei für normale Leseschriften das Drittelgeviert empfohlen wird. Beim Flattersatz konstant, beim Blocksatz variiert er.

Wortbild

Durch die Verwendung von Kleinbuchstaben mit Ober- und Unterlängen entstehendes charakteristisches optisches Gebilde eines Wortes, das im Gehirn gespeichert und beim Lesen vom Auge als solches wahrgenommen wird, auch Wortsilhouette genannt.

Wortmarke

Markant gestalteter Namenszug oder Abkürzung des Unternehmens-, Konzerns- bzw. Firmennamens (z.B. BRAUN). Heute meist als Logo bezeichnet. Wesentlicher Teil des Corporate Design.

Wortsilhouette

Wortbild

Wortzwischenraum (WZR)

Als Wortabstand wird ein Drittel der Schriftgröße verwendet

WYSIWYG

What you see is what you get, mit dem die Übereinstimmung von Bildschirmfonts und Druckerfonts gemeint ist.

x-Höhe

Die Höhe der Kleinbuchstaben a c e i m n o r s u v w x z, also von Buchstaben ohne Ober- und/oder Unterlänge; im Bleisatz: Mittellänge

keine Einträge

Zeichensatz

Das lateinische Alphabet entwickelte sich von einem Zeichensystem zur Visualisierung von Lauten zu einem Zeichensystem zur Visualisierung von Texten. Dies spiegelt sich im Repertoire/Zeichensatz wider. Während ursprünglich das lateinische Alphabet aus 26 Zeichen bestand, umfaßt ein moderner Font wie die Officina von Erik Spiekermann 223 Zeichen einschl. 2 Leerzeichen.

Zeile

Gesamtheit der in einer Reihe nebeneinander gesetzten Buchstaben, Ziffern, Interpunktionen und (Wort)zwischenräume; typografische Gestaltungseinheit, gleichzeitig beim Lesen kognitive Einheit für die „Internalisierung“ im Gehirn.

Zeilenabstand

Der Abstand von einer Schriftlinie zur nächsten Schriftlinie, in den gängigen Programmen meist 120 % der Schriftgröße.

Zeilenbreite

Satzbreite, Spaltenbreite, Zeilenlänge.

Zeilendurchschuß

Neuwort in einigen DTP-Programmen, gebildet aus Zeilenabstand und Durchschuß; gemeint ist der Abstand zwischen den Schriftlinien aufeinanderfolgender Zeilen eines Absatzes; auch Zeilenzwischenraum.

Zeilenfall

Beim Flattersatz der Wechsel von Zeilen unterschiedlicher optischer Breite. Aus ästhetischen Gründen sollte ein dynamischer Z. angestrebt werden, bei dem ein deutlicher Kontrast zwischen längeren und kürzeren Zeilen besteht. Das Satzbild, das durch die Zeilenproportionen einer Satzgruppe entsteht. Demnach unterscheidet man freien Zeilenfall z.B. (beim Flattersatz), Trichterfall, Treppenfall, Dreizeilenfall und geschlossenen Zeilenfall (Blocksatz).

Zeilenlänge

auch Zeilenbreite: sollte unter dem Aspekt der Lesbarkeit für „lineares Lesen“ ca. 60–70 Zeichen nicht überschreiten, bei wissenschaftlichen Werken kann bis auf 80 Zeichen erhöht werden.

Zeilenrhythmus

Im DTP die Möglichkeit, durch Einstellung eines Musters die Aufeinanderfolge von kurzen und langen Zeilen so zu bestimmen, daß ein dynamischer Zeilenfalll gewährleistet ist.

Zeilenschaltung/Zeilenvorschub

Zeilenabstand, gemessen in mm.

Zeilenzwischenraum

In der Sprache von Laientypografen Zeilenabstand.

Zeitungsdruck, Zeitungssatz

Die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften.

Zeitungsschriften

Im Bleisatz Schriften, die nur für die Herstellung von Zeitungen benutzt wurden durch hohe Abnutzung nicht für Qualitätssatz verwendet werden durften.

Zierate

Typografische Schmuckelemente ohne Symbolgehalt, verwendet als Einzelstück, zur Leiste gereiht, als Rahmen oder Fläche, um die Seite zu gliedern, aufzulockern etc.

Ziffern

Die aus dem Arabischen stammenden Ziffern existierten ursprünglich in zwei Varianten als Mediäval-/Minuskelziffern und Tabellen-/Versalziffern. Erstere folgen mit Ober-, Mittel- und Unterlängen dem Vierliniensystem und wurden im fortlaufenden Text zusammen mit Kleinbuchstaben benutzt, letztere sind ebenso groß wie Versalien (Zweiliniensystem) und sind vor allem zusammen mit diesen oder für Tabellen bestimmt.

Zoom

Vergrößerung einer Ansicht oder eines Ausschnittes

Zurichtung

Arbeitstechnik beim Buchdruck vor dem Drucken, bei der Höhendifferenzen in der Druckform ausgeglichen werden und dadurch ein gleichmäßiges Druckbild erreicht wird.

Zweiliniensystem

Bei Majuskelschriften (Versalschrift) wie der Capitalis grenzen alle Buchstaben optisch an zwei imaginäre Linien, sind also gleich hoch (Versalhöhe). Dadurch entsteht ein gleichmäßig graues Band ohne typische Wortbilder.

Zwiebelfisch

Werkstattsprachlicher Ausdruck der Bleisatzära; gemeint ist ein Buchstabe, der aus einer anderen Schrift stammt (z.B. Garamond-e statt Times-e); entstanden durch Nachlässigkeit beim „Ablegen“ des Satzes, d. h. bei der Rückführung der gesetzten Schriften in den Schriftkasten.

Zwischenschlag

Durch Einfügen von Blindmaterial festgesetzter Leerraum zwischen Spalten (oder Satzgruppen); im DTP: Spaltenabstand; sollte deutlich größer sein als der maximale Wortabstand und der Zeilenabstand.